Köln bekommt eine neue Fußgängerbeauftragte – das bestätigt ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger".
Ab Januar werde sie mit der Arbeit beginnen. Genau wie der Fahrradbeauftragte soll die Fußgängerbeauftragte "erste Ansprechperson" sein für Bürger, Initiativen und Vereine, außerdem soll sie langfristige Strategien für Fußgänger entwickeln und an Planungen mitwirken. Den Namen der neuen Beauftragten will die Stadt vorerst nicht nennen, denn sie solle sich "erstmal einarbeiten und mit den anstehenden Aufgaben vertraut machen".
Vorgänger kündigte nach zwei Jahren
Die Stelle des Fußgängerbeauftragten wurde Anfang 2022 zum ersten Mal eingeführt und mit Nico Rathmann besetzt. Er war der erste Fußverkehrsbeauftragten überhaupt in einer deutschen Millionenstadt. In seiner Zeit in der Kölner Verwaltung hatte er versucht, die Belange der Fußgänger bei der Stadtplanung miteinzubringen. Nach zwei Jahren in der neuen Stelle kündigte Rathmann Anfang 2024 und wechselte für eine andere Stelle nach Bonn.
In diesem Herbst suchte die Stadt dann offiziell nach einem Nachfolger für Rathmann. In der Pressemitteilung hieß es, dass man die Bedingungen für Fußgänger "weiter verbessern" wolle: Kölner sollten sich zu Fuß wohl und sicher fühlen. Hierfür sei die Neubesetzung der Stelle des Fußverkehrsbeauftragten wichtig. Der Nachfolger soll eine "höhere Entgelteingruppierung" erhalten – sprich: eine höhere Bezahlung als Rathmann. Zudem sei langfristig beabsichtigt, die Stelle "weiter auszubauen und auch personell zu unterstützen".
Unter anderem der Kölner Ableger der Interessensvertretung für Fußgänger, Fuss e.V., hatte in der Vergangenheit kritisiert, dass der Fußgängerbeauftragte personell und hierarchisch nicht gleichgestellt sei mit der Stelle des Radverkehrsbeauftragten. Beide Beauftragten sind Teil des Amts für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Doch während der Fahrradbeauftragte Jürgen Möllers ein Team aus rund 20 Planern hat, bekam Rathmann kein zusätzliches Personal zur Seite gestellt. Eine Sprecherin des Vereins sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" Anfang des Jahres, dass die Stelle des Fußverkehrsbeauftragten vor allem eine symbolische Funktion habe, aber ohne wirkliche Entscheidungskompetenz sei. (sd) © Kölner Stadt-Anzeiger
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