Rémi hat die Wahl: Er kann sich zwischen dem Polizeiauto, dem Rennwagen, dem Ghostbusters-Mobil und dem Monstertruck entscheiden.

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Der Fünfjährige wählt den Monstertruck. Als das Modellauto aus Klemmbausteinen loszischt, erhellt sich sein Gesicht. Runde für Runde fährt der Wagen auf der Rennbahn – und Patrick Biel, der den Stand betreut, freut sich mit.

Bastler bauen die reale Welt mit viel Liebe zum Detail nach

Wenn die Bäume im Winterschlaf liegen, lockt das Panarbora in Waldbröl mit alternativen Angeboten, wie etwa der Klemmbaustein-Ausstellung. Zum dritten Mal fand diese am Samstag und Sonntag in einem der Tagungshäuser auf dem Gelände statt. Mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher konnten bestaunen, mit wie viel Liebe zum Detail die Aussteller die reale Welt in den Spielzeug-Maßstab versetzen.

Mächtig beeindruckend ist die Kirmes mit Riesenrad, Free-Fall-Tower und Schiffsschaukel, angetrieben von kleinen Elektromotoren und beleuchtet von bunten Birnchen. Die nachgebauten Buden und Fahrgeschäfte ziehen sich über mehrere Tischmeter. Hunderte Figuren tummeln sich dazwischen, stehen Schlange vor dem Geisterhaus, drängeln sich an "Laura's Schnitzel Mühle", warten am Autoscooter.

Windecker hat für seine Sammlung zuhause ein eigenes Zimmer

Die Kirmes setzt sich aus vier Elementen zusammen, vier Aussteller haben ihre Stücke mitgebracht und aneinandergereiht. "Wir kennen uns von anderen Ausstellungen, haben eine Whatsapp-Gruppe mit Leuten, die ebenfalls Kirmes-Sachen. Da besprechen wir, wer Zeit hat und wer was mitbringen kann", erzählt Steven Casabona.

Er sei schon immer fasziniert vom Auf- und Abbau des Jahrmarkt-Treibens gewesen, sagt der 26-Jährige aus Windeck. "Irgendwann habe ich angefangen, das nachzubauen. Zu Hause habe ich ein extra Zimmer dafür, da stehen noch viele andere Sachen."

Es ist ein schmaler Grat zwischen 'hält' und 'hält nicht'

Marcel Junker

Baupläne gebe es nicht, sagt Marcel Junker, 22, aus dem hessischen Bad Hersfeld. "Man schaut sich die Originale an und versucht, das umzusetzen. Es ist ein schmaler Grat zwischen ‚hält‘ und ‚hält nicht‘." Wo sein Kirmes-Abschnitt ende und der des Kollegen beginne, erkenne er an der Farbe des Bürgersteigs, der um das Gelände herumführt. "Meiner ist beige." Es sei spannend zu sehen, was die anderen bauten, sagt Casabona. "Wir haben ja nirgends sonst den Platz, das mal in der Größe aufzubauen."

Patrick Biel hat sich der Elektrifizierung und Mobilisierung von Fahrzeugen gewidmet. "Die Autos sind ja eigentlich nur zum Schieben gedacht. Es fasziniert das Publikum, wenn sie sich bewegen." So auch Rémi, der mit seinen Eltern aus Gummersbach gekommen ist. "Der Monstertruck fährt am schnellsten, weil er die größten Räder hat", erklärt Biel ihm.

Die Autos des Neunkirchen-Seelscheiders bewegen sich auf der Fahrspur einer Rennbahn. "Die Kontakte, Räder und Felgen kann man kaufen, den Aufbau mit den Noppen habe ich mit dem 3D-Drucker hergestellt, damit man Bausteine drauf machen kann", sagt er. "Das ist notwendig, weil die Räder bei manchen Fahrzeugen viel weiter auseinander liegen. Dafür braucht man zwei Elemente, die man unterschiedlich verbinden kann."

Smartphone des Neunkircheners filmt die Fahrt

Biel hat sichtlich Spaß daran, Kindern mit Fachbegriffen wie "Böschungswinkel" zu erklären, warum der Formel-1-Wagen keine Rampe hochfahren kann. Er hat einen Lkw gebaut, in das er ein Smartphone setzen kann. Der fährt nun vor Rémis Monstertruck her und filmt dessen Fahrt. "Das sieht ein bisschen aus wie im Actionfilm", sagt er. Das Video ist nun als Erinnerung auf dem Handy von Damien Laloue, Rémis Vater, gespeichert.

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"Die Ausstellung ist toll, weil er hier so viel ausprobieren kann. Wir waren voriges Jahr schon hier, da war es zu voll", sagt er. Seine Frau Aline ergänzt: "Er hat zu Hause so viel Lego, wie ins Kinderzimmer passt. Das hier ist viel toller, weil sich so viel bewegt und blinkt."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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