DJK Erftbaskets Bad Münstereifel – TV Blatzheim 106:51 (58:25). Die doppelte Wiedergutmachung ist geglückt – und zwar auf ziemlich beeindruckende Art und Weise.
Die Gastgeber revanchierten sich mit einem Gala-Auftritt sowohl für die knappe Hinspielniederlage (60:61) als auch für die deutliche Pleite in der Vorwoche gegen Brauweiler. Coach Florian Hammes und seine Mannschaft erlebten also einen nahezu perfekten Basketball-Abend – wenn da nicht eine Aktion gewesen wäre.
Chillen an der Linie: Die Erftbaskets setzten die Trainervorgaben um
Eine klare Ansprache vor dem Spiel, die Jungs mit letzten taktischen Anweisungen aufs Feld schicken und dann einfach nur dabei zusehen, wie die Vorgaben eins zu eins in die Praxis umgesetzt werden – so ungefähr darf man sich einen Trainer an der Seitenlinie vorstellen, der nur genießen muss. Genau so und nicht anders sah der Samstag für den DJK-Trainer aus.
"Derart entspannt habe ich in dieser Saison noch keine Partie verfolgen können. Alle zehn haben heute einen tollen Job gemacht und dem Gegner mit hoher Intensität und harter Defense früh die Lust am Spielen genommen", freute sich Hammes. Das war beim ersten Vergleich Ende September noch ganz anders gewesen. "Weil wir damals mit einer Notbesetzung angetreten sind, habe ich noch selbst mitgespielt. Es passte zu den widrigen Umständen und unserem insgesamt unglücklichen Auftritt, dass wir mit der Schlusssirene noch die Chance auf den Sieg verpasst haben", erinnerte sich der sportliche Leiter ungern.
Ungleiche Rivalen: Bad Münstereifel war in allen Belangen überlegen
Das Geschehen ist eigentlich mit einem Satz treffend zusammengefasst: Die Erftbaskets waren ihrem Kontrahenten in allen Belangen deutlich überlegen. Wenn das Duell im Vorfeld nicht als Landesliga-Begegnung ausgewiesen worden wäre, hätte man es kaum für möglich gehalten, dass sich hier zwei Teams auf dem annähernd gleichen sportlichen Niveau gegenüberstehen. Egal ob bei den Versuchen aus der Distanz, dem Reboundverhalten (sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung) oder von der Freiwurflinie – die Kerpener hatten überall meilenweit das Nachsehen.
Bereits nach etwas mehr als drei Minuten führten die Erftbaskets mit acht Zählern Vorsprung, ehe eine erste Auszeit der Gäste zumindest kurzfristig Wirkung zeigte. "Anfangs hat der Gegner noch dagegengehalten, später ist er dann jedoch völlig eingebrochen", bemerkte Hammes. Bis zum Ende der ersten Halbzeit zogen die in Rot spielenden Gastgeber auf 58:25 davon und bauten ihren Vorsprung nach dem Seitenwechsel kontinuierlich aus. Viereinhalb Minuten vor Schluss wurde die Marke von 40 Punkten Differenz geknackt, am Ende betrug der Abstand zwischen den ungleichen Rivalen 55 Zähler.
Das Haar in der Suppe: Jan Züll knickt in der Schlussphase unglücklich um
Aufgrund des homogenen Auftritts der Bad Münstereifeler, bei denen Jan Züll (23 Punkte), Marko Vojinovic (21) und Rufus Weiß (20) am erfolgreichsten warfen, und des klaren Spielstandes bestand lange Zeit kein Grund, sich über marginale Dinge wie die eine oder andere nicht nachvollziehbare Entscheidung der beiden Schiedsrichter zu ärgern. Dann aber knickte Züll in der Schlussphase auf dem Weg zum Korb unglücklich um und blieb mit schmerzverzerrter Miene am Boden liegen – eine Schrecksekunde.
Zwar stand der talentierte Aufbauspieler relativ schnell wieder auf den Beinen, doch die erste Diagnose verhieß nichts Gutes: Eine Bänderverletzung, unter Umständen sogar ein Bänderriss, wird den Youngster vorerst in die Zuschauerrolle zwingen. Ein langfristiger Ausfall wäre für die DJK ein herber Rückschlag im Kampf um die Tabellenspitze. © Kölner Stadt-Anzeiger
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