Viele Monate lang hatte man sich im Kreishaus Hoffnung auf die Auszeichnung als Gesundheitsregion NRW gemacht.

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Mehrmals verschob die Landesregierung den Bewerbungsprozess für den vergebenen Titel, der mit bis zu 750000 Euro Fördergeld für eine bessere medizinische Versorgung, verteilt auf drei Jahre, verbunden ist. Unterdessen trommelte Oberbergs Gesundheitsdezernent Ralf Schmallenbach mit dem Innovationsfondprojekt "Oberberg fairsorgt" auf Kongressen und Symposien die Werbetrommel für die hiesige Bewerbung.

Oberberg zog gegen Köln und das Hochsauerland den Kürzeren

Im August startete Düsseldorf schließlich die Vorstellungsrunde, nun liegt eine Entscheidung vor – und die ist aus oberbergischer Sicht ernüchternd. Unter 21 Bewerbungen hat sich das Ministerium von Karl-Josef Laumann (CDU) für den Hochsauerlandkreis und die Stadt Köln ausgesprochen. Oberberg geht leer aus.

Rund um Meschede wolle man ab dem 1. Januar 2025 vor allem die ambulante Demenzversorgung verbessern, die angesichts vieler kleiner Orte und weiter Wege dort besonders herausfordernd sei, heißt es aus Düsseldorf. Im Kölner Norden gehe es vorrangig um die niedrigschwellige Gesundheitsberatung von Kindern und älteren Menschen.

Oberbergs Landrat reagiert enttäuscht

In Gummersbach reagiert Landrat Jochen Hagt enttäuscht auf die Entscheidung und verweist darauf, dass es bereits im Sommer 2022 Gespräche über die Inhalte einer Gesundheitsregion zwischen Kreis und Land gegeben habe. Zwar seien einige Inhalte aus der Bewerbung als "Fairnetzte Gesundheitsregion Oberberg" auch ohne das Land stemmbar. Aber: "Es fehlt der Schub um etwa die Krankenkassen für Verhandlungen an einen Tisch zu bekommen." Und die Kassen wiederum seien entscheidend, um in Oberberg Bereiche wie die Telemedizin und das sogenannte Care- und Casemanagement weiter ausbauen zu können, erklärt Gesundheitsdezernent Schmallenbach.

Es fehlt der Schub um etwa die Krankenkassen für Verhandlungen an einen Tisch zu bekommen.

Oberbergs Landrat Jochen Hagt zu den Folgen der Entscheidung

Ein Bestandteil des oberbergischen Bewerbungskonzeptes war die Idee einer Anlaufstelle, an die sich Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel wegen fehlender Hausarztpraxen hätten wenden können, und die strukturiert die Herausforderungen der Region hätte angehen sollen. Dafür seien aber natürlich Mitarbeitende und ein Büro nötig und beides koste Geld – nach derzeitigem Stand sei die Anlaufstelle nach dem negativen Bescheid der Landesregierung nicht umsetzbar, bedauert Ralf Schmallenbach im Gespräch mit dieser Zeitung.

Oberbergs Bewerbung stach positiv hervor

Dass die oberbergische Bewerbung nicht schlecht war, sondern – im Gegenteil – sogar positiv aus dem Kreis der Aspiranten herausstach, betont das Gesundheitsministerium selbst. In einer Mitteilung heißt es, der Kreis habe ebenfalls ein sehr gutes Konzept eingereicht. Zusammen mit Herne und Paderborn soll Oberberg zum Kreis derer gehören, die "bei einer möglichen weiteren fachlichen Begleitung auf dem Weg zur Gesundheitsregion in den Blick genommen werden". Laumann kündigt zudem die Bereitschaft an, "gemeinsam mit dem Landeszentrum Gesundheit nach Wegen zu suchen, gute Ansätze weiterzuentwickeln und die Kommunen auf dem weiteren Weg zu unterstützen."

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Der Oberbergische Kreis hat bereits signalisiert, das Angebot aus Düsseldorf anzunehmen. Man verspreche sich allerdings Hilfe mit Substanz und nicht nur eine Einladung der Höflichkeit halber, stellt Dezernent Schmallenbach klar. "Vielleicht öffnen sich durch die Gespräche mit dem Land ja noch Türen, von denen wir bisher noch gar nichts wissen."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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