Die Tricks der Betrüger werden immer raffinierter. Die Polizei Aachen warnt aktuell vor einer neuen Masche mit Strafzetteln, zu der es auch in der Region immer häufiger kommt.

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Auch diese Variante des Online-Betrugs fällt den Experten zufolge unter das sogenannte "Quishing". Dabei nutzen Kriminelle Scan-Codes, um Passwörter und andere sensible Daten von Nutzerinnen und Nutzern auszuspähen.

Polizei erklärt die besondere Gefahr bei QR-Codes

Die Variante des Online-Betrugs ist an das "Phishing" angelehnt. Die Verwendung von QR-Codes jedoch besonders erfolgreich, da Antivirensoftware und andere verlässliche Sicherheitstools nicht in der Lage sind, betrügerische Codes zu erkennen, warnt die Polizei.

"Solche Schutzprogramme scannen Dateianhänge und E-Mails auf Phishing-Links. QR-Codes werden aber als Bilder erfasst, der Link ergibt sich erst nach dem Scannen des QR-Codes", erklärt ein Pressesprecher der Polizei. "Sie können deshalb nicht von Antiviren-Programmen überprüft werden."

Betrug mit gefälschten Knöllchen aus den USA kopiert

Nutzerinnen und Nutzer sollten deshalb besonders kritisch abwägen, bevor sie einen QR-Code abscannen. Eine Form des gefälschten QR-Codes führt die Betrugsopfer zur direkten Bezahlung. Etwa der auf gefälschten Strafzetteln.

Autofahrer finden dann Knöllchen an ihrer Windschutzscheibe. Wer das angebliche Bußgeld bezahlen will und dafür den angegebenen QR-Code scannt, der wird jedoch nicht auf das Bezahlformular der jeweiligen Stadt, sondern auf eine Fake-Webseite geleitet.

Die Masche wurde vermutlich aus den USA kopiert, wo Kriminelle mit dem Trick immer wieder Geld erbeuten. Auch in Berlin-Marzahn sind solche falschen Strafzettel mit gefährlichen QR-Codes aufgetaucht.

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Trick mit gefälschten Strafzetteln bleibt teils unbemerkt

Wer einen Strafzettel an seiner Windschutzscheibe mit einem solchen QR-Code findet, sollte also vor dem Scannen unbedingt die Echtheit des Dokuments prüfen. Sonst wird unter Umständen ein vermeintliches Bußgeld an Betrüger gezahlt und der Trick bleibt unbemerkt.

Bei den Betrugsfällen in Berlin-Marzahn etwa war der Text in etwas unverständlichem Deutsch verfasst. Ein deutliches Zeichen, dass hier Betrüger am Werk waren.

Die Polizei Aachen empfiehlt Folgendes:

  • QR-Code nur scannen, wenn Sie sicher sind, dass dieser QR-Code wirklich seriös ist. Nutzen Sie hierzu eine App, die nach dem Scannen den Link anzeigt und diesen nicht direkt aufruft, damit Sie diesen kontrollieren können.
  • Bei einem Brief oder Strafzettel können Sie den Absender kontaktieren, um die Richtigkeit zu überprüfen. Nutzen Sie hierzu eine bekannte Rufnummer bzw. suchen Sie im Internet danach und nutzen nicht die aufgedruckte Rufnummer auf dem Brief oder Strafzettel.

Wer auf einen Betrug hereingefallen ist, solle unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten. Sollten Sie die Überweisung bereits angewiesen haben, informieren Sie zusätzlich sofort Ihre Bank oder nutzen den Sperr-Notruf 116-116.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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