Hoch über den Wiehler Giebeln haben Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Oberberg am Donnerstagmittag auf die Geschäftsentwicklung 2024 zurückgeblickt und Bilanz gezogen.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Seit drei Monaten wird das ausgebaute Dachgeschoss in der Hauptstelle genutzt, das auf einen Gebäudeteil aus dem Jahr 1984 gesetzt wurde. Sechs Millionen Euro hat die Bank hier investiert und dafür über 200 Quadratmeter schicke Räume mit Aussicht auf die Innenstadt bekommen.

Im Obergeschoss sitzt nun die Akademie der Volksbank Oberberg

Die oberste Etage beherbergt nun die Akademie der Volksbank Oberberg – hier werden bereits Azubis, Quereinsteiger und Führungskräfte mit modernster Technik geschult, langfristig sollen auch die Partner der Bank das Geschoss nutzen können.

Volksbank Oberberg spricht von einem schwierigen Geschäftsjahr

Bei weitem nicht so freundlich und hell wie die neue Etage an der Bahnhofstraße präsentierte sich allerdings das Klima, in der die Volksbank mit ihren 487 Mitarbeitenden in 30 Filialen im vergangenen Jahr wirtschaftete. Die Kriege in der Ukraine und Nahost, eine zerstrittene Bundesregierung, ein trüber Geschäftsklimaindex, fehlende Konsumbereitschaft und zum Abschluss noch Donald Trump mit der Ankündigung von Zöllen – unter dem Strich habe man eines der schwierigsten Jahre in der Geschichte des Geldhauses erlebt, berichtete Vorstandsvorsitzender Ingo Stockhausen.

Auch die insgesamt vier Leitzinssenkungen der Europäische Zentralbank im Jahr 2024 hätten den deutschen Wirtschaftsturbo nicht zu zünden vermocht. Und natürlich schlage eine gedrückte Stimmung bei Unternehmern und Verbrauchern auch auf die Volksbank durch, bekräftigte Ingo Stockhausen.

Beinahe jeder zweite Oberberger ist ein Volksbank-Kunde

Wichtigste Richtschnur der Bank ist seit jeher ihre Regionalität – und daran gemessen haben die Oberberger im letzten Jahr offenbar vieles richtig gemacht. Das betreute Kundenvolumen stieg um 9 Prozent (Stockhausen: "Ein Spitzenwert der letzten Jahre") auf insgesamt 8,5 Milliarden Euro. Genau 2393 Menschen entschieden sich 2024 neu für die Volksbank Oberberg.

Das entspreche ungefähr einem Marktanteil von einem Prozent und mit dieser Strategie, jährlich ein Prozent mehr zu holen, fahre das Haus sehr gut und vor allem gegen den Bundestrend der Volksbanken. "Inzwischen ist fast jeder zweite Privatkunde in Oberberg bei der Volksbank", freute sich der Vorstandschef. Filialschließungen seien überhaupt kein Thema.

Baufinanzierung in Oberberg ist wieder stärker gefragt

Als Jahresergebnis weist die Bilanz 10,8 Millionen Euro aus, ein Plus von 200.000 Euro gegenüber 2023. Bei der Aufwandsrentabilität, also der Frage, wie viele Cent investiert werden müssen, um einen Euro zu erlösen, kletterte die Volksbank von 54,0 auf 52,9. Vor allem im Wertpapiergeschäft habe man deutlich über dem Ziel gelegen, erklärte Vorstand Jörn Richling.

Und auch die Baufinanzierung habe wieder Schwung aufgenommen, allerdings vorrangig für selbst genutzte Immobilien – als Geldanlage seien Neubauten angesichts hoher Kosten und immer neuer Vorschriften weiter schwierig. Richtige Ladenhüter seien im Vorjahr Kleinkredite, Leasinggeschäfte und das Bausparen gewesen.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

Der Vorstand und Aufsichtsratschef Udo Meyer kündigten gestern an, der Vertreterversammlung im Juni erneut eine Dividendenzahlung von 3 Prozent vorzuschlagen. Doch nicht nur die rund 44.000 Miteigentümer profitierten vom Erfolg der Bank, stellte Stockhausen heraus: Über Sponsoring, Spendenaktionen und nicht zuletzt 116 erfolgreich abgeschlossene Crowdfunding-Projekte sei 2024 ein deutlich siebenstelliger Betrag an Vereine und Institutionen im Oberbergischen geflossen – ein Engagement, das man auch im laufenden Jahr fortsetzen werde.  © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.