Bei Tiefbauarbeiten am Kommerner Severinusweg ist am Donnerstagmorgen, 21. November, ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Das teilte die Stadt am Nachmittag mit.

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Nach Informationen dieser Zeitung war der 250-Kilo-Blindgänger im Bereich der ehemaligen Kommerner Näherei gefunden worden. Die Gebäude auf dem Areal werden seit Wochen im Bereich des Erdreichs saniert. Dabei wurde der Blindgänger entdeckt.

Kommern: Entschärfung ist unterbrochen

Die Entschärfung, die gegen 21 Uhr begonnen wurde, war zwischenzeitlich unterbrochen. Nach Angaben des stellvertretenden Mechernicher Wehrleiters, Thomas Wolff, war der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg nicht zu entschärfen. Eine Sprengung kam aber wohl auch nicht infrage, weil die Bombe direkt an einem Gebäude im Erdreich liegt.

Nach Angaben der Stadt Mechernich ging von der Bombe aktuell - Stand 22.10 Uhr - keine Gefahr aus. Ziel sei es, dass die Menschen, die ihre Häuser und Wohnungen verlassen mussten, noch in der Nacht wieder in diese zurückkehren können, so die Verwaltung. Auf einem Bild, das der Redaktion vorliegt, ist zusehen, wie die Bombe in der Schaufel eines Baggers liegt.

Gegen 23.20 Uhr gab die Stadt dann Entwarnung. Die Bombe sei abtransportiert worden, so die Verwaltung. Die Kommerner durften zurück in ihre Häuser und Wohnungen.

Teile des Gewerbegebiets Monzenbend evakuiert

Ursprünglich war die Entschärfung für 18 Uhr geplant, einige Bürger wollten ihre Häuser und Wohnungen aber nicht verlassen. Das sorgte für eine mehrstündige Verzögerung. Nach Informationen dieser Zeitung musste die Polizei eingreifen, um die Menschen aus ihren Wohnungen zu holen.

Gesperrt werden muss unter anderem ein Teil der B266/477 zwischen dem Gewerbegebiet Monzenbend und dem Abzweig zum Freilichtmuseum. Es kam zu massiven Behinderungen, ein Verkehrschaos brach aber nicht aus. Auch Teile des Gewerbegebiets mussten evakuiert werden.

Stadt Mechernich hat Stab für außergewöhnliche Ereignisse einberufen

Die Stadt hatte nach eigenen Angaben unverzüglich den Stab für außergewöhnliche Ereignisse einberufen und entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Ein Bürgertelefon wurde eingerichtet unter 02443/494499.

Sammelstelle ist das Bürgerhaus in Kommern

Für die Bewohner des betroffenen Evakuierungsbereichs, die nicht bei Familien oder Freunden unterkommen konnten, wurde eine Sammelstelle in der Bürgerhalle eingerichtet, in der sie sich bis zum Ende der Entschärfung aufhalten konnten. Dort waren in der Spitze rund 80 Kommerner. Die Feuerwehr war zwischenzeitlich mit 100 Kräften im Einsatz.

Das Deutsche Rote Kreuz, das Ordnungsamt, der Bürgerverein und die Malteser betreuten die Menschen in der Bürgerhalle. Monika Kucia vom Ordnungsamt und Ortsbürgermeister Rolf Jaeck orderten für die Evakuierten zwischenzeitlich zehn Bleche Pizzen, das DRK fragte ab, ob und welche Medikamente benötigt würden.

Zahlreiche Einsatzkräfte wurden mittlerweile aus dem Dienst entlassen - auch um Kräfte zu sparen, weil noch eine lange Nacht - oder ein langer Freitag - auf die Feuerwehrleute warten könnte. Die Grundsicherung ist nach Angaben von Vizewehrleiter Wolff gewährleistet.

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Die Zugangsstraßen des Evakuierungsbereichs werden vollständig gesperrt. Für Betroffene, die beim Verlassen ihres Hauses Hilfe benötigen, ist das Bürgertelefon erreichbar unter 02443/49 4499.

Aktuelle Informationen von Stadt und Polizei sind auf den Social-Media-Kanälen (Facebook/Instagram) und der städtischen Homepage zu finden.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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