Zur Buchvorstellung der Neuerscheinung "Köln-Frechen-Benzelrather-Eisenbahn – Band 1: Güterverkehr", waren Freunde und Kenner der Frechener Eisenbahngeschichte in die Buchhandlung Brauns gekommen.

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Eine von ihnen, Gudrun Schorn, hatte den Autoren Wolfgang Schreck, Frank Faubel und Norbert Huppert zusätzliches Material mitgebracht, Schwarzweißfotos aus dem Nachlass ihres Mannes Günther, der die Dampflok mit der Nummer 1934 selbst gefahren hatte.

Nach kurzem Blättern im neuen Buch las Norbert Huppert dann schon aus einer der umfangreichen Bestandstabellen die Daten dieser Lok vor, die 1928 von Menschen mit Frack und Zylinder in Betrieb genommen wurde.

Als sie den Entschluss vor vier Jahren gefasst hatten, ein Buch über das viele hundert Kilometer umfassende Schienennetz der 1893 in Betrieb genommenen, einstigen Privatbahn zu schreiben, hatten sie mit einer derartigen Flut an Fotos und Informationen nicht rechnen können, erzählte Norbert Huppert. Etwa 70 Menschen hätten ihnen Dokumente überwiegend aus ihrem privaten Fundus zur Verfügung gestellt, genug um einen Wälzer im Umfange eines Telefonbuches zu veröffentlichen.

476 Abbildungen, darunter 66 Gleispläne und Bilder von Loks

Jetzt präsentierten sie "Band 1: Güterverkehr". Da geht es um eine umfassende Darstellung des Güterverkehrs der im Jahr 1893 von Bürgermeister Anton Franz in Betrieb genommenen Bahn mit 476 Abbildungen, darunter 66 Gleispläne und Konstruktionszeichnungen und Bilder von Loks. Da ist das Arbeitspferd der 1920er Jahre, die dreiachsige Dampflok 11 bis hin zu den PS-Boliden, den Großdieselloks 81 und 82 zu sehen, die mit 1600 Pferdestärken in den 1960er Jahren Kesselwaggons der Esso Raffinerie zogen.

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Sämtliche Industriebetriebe mit Anbindung an das Schienennetz, oftmals nur ein einziges Gleis, finden Erwähnung. Es waren die Brikettfabriken wie Wachtberg, oder Sibylla, das Elektroschmelzwerk, der Flughafen Butzweiler oder das Quarzwerk, die vom Güterverkehr profitierten. Die wenigsten Anschlüsse sind noch in Betrieb, beispielsweise der des Quarzwerks. Faubel und Schreck seien das weitläufige Streckennetz selbst mit der Kamera abgeschritten, um herauszufinden, was noch da sei, schildert Schreck.

Bei der Buchvorstellung zeigen sich die Autoren nicht nur als Kenner, sondern als solche, deren Herzen für die Eisenbahnmaterie schlägt, geprägt von Kindheitserfahrungen. Das Fenster seines Kinderzimmers habe in Augenhöhe mit den Gleisen des Frechener Bahnhofes gelegen, erzählte Wolfgang Schreck. Beim Großvater Johann Florin habe die Familie nämlich das Bahnhofsgebäude bewohnt. Der Großvater habe 1918 seine Karriere als Eisenbahner bei der KFBE begonnen. Im Buch zeigt ein Foto Johann Florin in einer Gruppe vor dem Bahnhof im Jahr 1920. Schon jetzt stehe fest. "Es wird ein umfassendes Kompendium der KFBE werden", sagte Wolfgang Schreck. Teil zwei werde sich dem Personenverkehr widmen, Teil drei der Infrastruktur.

Die Neuerscheinung ist unter der ISBN 978-3-948568-14-6 im Buchhandel erhältlich, in der Buchhandlung Brauns vorrätig oder online beim BonnBuchVerla . Das großformatige Buch kostet 59,80 Euro.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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