Vorsichtiger Optimismus ist angebracht. Die beiden Seniorenzentren, die der Sozialverband Caritas Rhein-Berg in Bergisch Gladbach betreibt, könnten zumindest bis zu 31. Dezember 2027 erhalten bleiben.

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Noch ist die Kuh da nicht vom Eis, aber offenbar sind Stadt und Caritasverband bemüht, eine Lösung zu finden. Das ist die gute Nachricht. Die weniger gute Nachricht lautet: Die Sicherung der Einrichtungen funktioniert nur, wenn Öffnungszeiten reduziert werden.

Um welche Kürzungen es geht, ist noch in der Verhandlung. Auch soll der Einsatz der Mitarbeitenden "flexibler" gestaltet werden. Beim Personal könnte also auch gespart werden. Dass es schmerzhafte Einschnitte geben wird, liegt auf der Hand. Im Januar hatte der Caritas-Verband einen mahnenden Brief an Bürgermeister Frank Stein (SPD) los geschickt, unterzeichnet von Vorstandssprecherin Raphaela Hänsch.

Kosten für Seniorentreffpunkte in Bergisch Gladbach steigen

Darin ging es um die ausufernden Kosten für die Begegnungsstätten "Mittendrin" (Stadtmitte) und Treffpunkt Anna Haus (Paffrath). Mit städtischem Zuschuss sowie Spenden und Kurseinnahmen würden derzeit nur rund Zweidrittel der anfallenden (und gestiegenen) Kosten gedeckt. Die Stadt solle die Personalkosten der Mitarbeitenden künftig vollständig übernehmen.

Anderenfalls sei eine Halbierung der vertraglich zugesicherten Öffnungszeiten möglich. Genannt wurde fürs Personal eine Summe von 82.000 Euro. Selbst ein vollständiger Rückzug des Sozialträgers schien aufgrund der finanziellen Belastungen mit Lohnsteigerungen und allgemeiner Inflation nicht ausgeschlossen zu sein.

Dabei gelten gerade die beiden Einrichtungen seit langem als Pfeiler der Sozialarbeit in den Stadtteilen, mit 10.000 und 6.400 Besuchern pro Jahr sind sie wichtige Anlaufstellen für die älteren Mitbürger. Nach mehreren Treffen (die Stadt spricht von "zielführenden Gesprächen") berichtet die Verwaltung an die Sozialpolitiker, dass eine Zusatzvereinbarung zu den bestehenden Verträgen ausgehandelt werde, mit einer Befristung bis Ende 2027.

Beteiligten wollen alles tun, um Seniorentreffs in Bergisch Gladbach zu erhalten

In diesem neuen Passus soll die Einschränkung der Öffnungszeiten dargelegt werden und auch die Veränderungen beim Personaleinsatz. Beide Seiten seien sich einig, so berichten es die Akteure der Stadt, dass alles unternommen werden müsse, um den Erhalt der beiden Einrichtungen zu bewahren.

Allerdings seien die weiter wachsenden Aufgaben mit dem vorhandenen Personal strukturell nicht aufzufangen. Weil aus finanziellen Aspekten keine Aufstockung der Personals möglich sei, bleibe nur der Weg über die Einschränkung der Öffnungszeiten.

Was das genau bedeuten könnte für die beiden Seniorenzentren, ist noch offen, die Zusatzvereinbarung noch nicht unterschrieben. Im Fachausschuss informierten die Verhandlungsführer der Stadt, dass das Angebot voraussichtlich teilweise eingeschränkt werden müsse. Erst einmal werde aber keine der beiden Betreuungsstätten geschlossen. Zum Wohle der Bürger blieben die wohnortnahen Begegnungsstätten erhalten.

Immer mehr alte Menschen in Bergisch Gladbach

Geblickt wird dabei auch auf die demografische Entwicklung. Die Babyboomer-Generation mit dem geburtenstärksten Jahrgang 1964 wandelt hart an der Grenze zum Ruhestand, mit einem Anteil von 30 Prozent an der Gesamtbevölkerung bildet die Gruppe der Menschen ab 60 eine weiter wachsende Zielgruppe. Die Arbeit der Zentren werde an Bedeutung zunehmen, etwa bei Angeboten gegen Einsamkeit im Alter und bei Altersarmut.

Mit Ratsentscheid hatte die Stadt auch den anderen Begegnungsstätten im Stadtgebiet Gespräche zur Finanzierung angeboten. Bis auf den Pro Treff in Bensberg habe aber kein Sozialverband Interesse gezeigt. Und beim Pro Treff seien die Fragen nach einem klärenden Gespräch beantwortet gewesen und Einigkeit erzielt worden, berichtet die Stadt. Eine Anhebung der Fördermittel für die sozialen Träger hatte der Beigeordnete Ragnar Migenda (Grüne) bereits im Frühjahr ausgeschlossen.

Ein Mehr an freiwilligen Leistungen (unter der die Ausgaben für die Begegnungsstätten laufen) sei aufgrund der Haushaltskrise der Stadt nicht leistbar. Schon im vergangenen Jahr stand kurzzeitig die Schließung von einem der fünf Treffpunkte im Stadtgebiet zur Debatte, als Teil der Streichliste im freiwilligen Haushaltssicherungskonzept.

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Grüne und SPD und auch die Mitglieder des Sozialausschusses stimmten gegen die Schließung. Die Debatte um die Zukunft der Senioreneinrichtungen ist nun zunächst beigelegt. Ab 2028 steht das Thema erneut an.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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