Die Stellenstreichungen an der Musikschule Erftstadt, die der Stadtrat im November beschlossen hat, waren jüngst Thema im Musikschulbeirat. "Da fallen in Gänze 90 Schulstunden weg", verdeutlichte Beiratsvorsitzende Marianne Zerres (CDU).

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Das sei ein Viertel aller Stunden. Langfristig sieht Zerres "Gefahr im Verzug". Lehrer Wolfgang Wilke: "Mit dem Wegfall einer Person fällt auch ein Instrument weg. Das muss verstanden werden."

Mit den Kw-Vermerken ("künftig wegfallend") sei die Verwaltung beauftragt worden, ein Konzept zu erstellen, sagte Amtsleiterin Marion Schnübbe. Aktuell verschaffe man sich einen Überblick über die Datenlage. Ziel sei es, das Konzept im Juni vorzustellen. Aber: "Kw-Vermerke sind durch Ratsbeschluss revidierbar", so Schnübbe.

Die betroffenen Lehrkräfte gingen ab Ende dieses Jahres bis 2028 in den Ruhestand, erläuterte sie. So werde ab Ende dieses Jahres bereits das erste Instrument an der Musikschule wegfallen. Die Verwaltung selbst äußert sich nicht zu den Instrumenten. Es sei auf Personen zurückzuführen, so die Amtsleiterin.

Erftstadt: Musikschulleiterin spricht von gestiegenen Schülerzahlen

Musikschulleiterin Julia Berg geht es darum, fachlich darzustellen: "Was sind die Auswirkungen, wenn diese Instrumente nicht mehr vorhanden wären?" Der Politik wolle man darlegen, was das für die Musikschule bedeute. Wie groß das Ausmaß sei, sei noch nicht zu fassen. Im November, vor dem Ratsbeschluss, hatte man laut Berg bereits ein Konzept darüber erstellt, wie die Zukunft der Musikschule aussehen soll.

Von den Streichungen betroffen sind die Instrumente Horn, Cello und Trompete. Schülersprecherin Leni Ahlrichs schilderte, was die Streichungen für sie und ihre Mitschüler bedeuten würden. "Musik ist ein essenzieller Teil unseres Lebens." Ohne die Stellen würde es nicht möglich sein, die Ensemble-Arbeit fortzuführen, so Ahlrichs. Zahlreiche Ensembles funktionierten nicht ohne diese Instrumente.

Julia Berg schilderte, was sich seit der letzten Beiratssitzung im September getan hat. Die Schülerzahlen seien gestiegen, sie sprach von Wartelisten und Anfragen. Unter anderem habe man viele Konzerte außer Haus gespielt. Es gebe eine neue Kooperation mit der Seniorenresidenz "Schönes Leben Erftstadt" an den Jahnshöfen.

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Im November hat die Musikschule zudem einen Antrag auf Jekits-Förderung gestellt ("Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen"). Dabei handelt es sich um ein kulturelles Bildungsprogramm in Grund- und Förderschulen des Landes NRW.

Im Kulturausschuss am 12. März wird Beiratsmitglied Christoph Trentzsch (SPD) mündlich aus dem Beirat berichten, und es wird eine schriftliche Empfehlung an den Ausschuss geben.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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