Ein wenig Unsicherheit war schon da bei Alwina Küthe, bei ihren Freunden besser bekannt als Schwester Kuniberta.

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Immerhin stand ihr eine große Überraschung bevor – und das an ihrem 100. Geburtstag. Was mochte ihre ehemalige Auszubildende und gute Freundin Walburga Klimmeck sich nur ausgedacht haben?

Ohne große Erklärungen hatte die in Bergisch Gladbach beheimatete Walburga Klimmeck die 100-Jährige zu ihrem runden Geburtstag ins Restaurant Lago Beach in Zülpich eingeladen. "Ich muss doch wissen, was die Überraschung ist, schließlich muss ich Geld mitnehmen, um dafür bezahlen zu können", hatte Schwester Kuniberta ihrer Freundin noch einen Tag zuvor am Telefon verkündet.

Familie und Freunde waren zum Überraschungsfest gekommen

Doch dann siegte das Vertrauen über die Neugier: "Wenn du das geplant hast, dann wird schon alles gut sein, so wie es bisher immer war." Und tatsächlich wich alle Unsicherheit von einer Sekunde zur anderen aus Schwester Kunibertas Gesicht, als sie den Festsaal im Lago Beach betrat. Stattdessen breitete sich ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen aus – und ein paar Tränen der Freude kullerten über die Wangen der Umstehenden.

Als strenge, aber gerechte Lehrerin geschätzt

Mit einem fröhlichen "Alles Gute zum Geburtstag" hießen ihre Geschwister sowie deren Kinder und Enkel, Freunde und ehemalige Auszubildende die 100-Jährige willkommen, die ihr Glück kaum in Worte fassen konnte.

"Seit ich 1965 meine Ausbildung zur Schulschwester im St.-Antonius-Krankenhaus in Köln-Bayenthal begonnen habe, habe ich Schwester Kuniberta immer als zwar strenge, aber auch gerechte Lehrerin kennengelernt", schwärmte Walburga Klimmeck: "Sie war schon damals eine unglaublich herzliche und mitfühlende Person. Das ist sie auch heute noch."

Die Familie und der Glaube haben ihr immer Kraft gegeben.

Walburga Klimmeck

Klimmeck nennt den Umgang mit ihren Schülerinnen. Und ihren Einsatz für ihre Mitmenschen allgemein. So habe sie etwa im Zweiten Weltkrieg Soldaten an der Front mit Bratkartoffeln versorgt. Schon zu Ausbildungszeiten habe diese Persönlichkeit einen tiefen Eindruck bei den Schülerinnen hinterlassen, die den Kontakt niemals abbrechen ließen.

"Wir haben uns später eine ganze Weile nur sehr sporadisch gesehen, aber telefoniert haben wir immer wieder", so Klimmeck. "Seit sie nach einem Sturz in das Altenzentrum Marienborn hier in Zülpich gekommen ist, besuchen wir sie wieder jeden Monat, und wir alle freuen uns immer riesig, uns zu sehen."

Diese Freude war auch bei dem Wiedersehen im Lago Beach deutlich spürbar. Auch wenn die selbst ernannte "Fritten-Prinzessin" auf ihre geliebten Kartoffelstreifen am Dienstag verzichten musste, ließ sie ihrer Freude über die aufgetischten Speisen sowie die Möglichkeit, diese mit ihren geliebten Menschen teilen zu können, freien Lauf.

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"Die Familie und der Glaube haben ihr immer Kraft gegeben", betonte Walburga Klimmeck. Und: "Wenn ich in ihrem Alter noch so fit bin wie sie, dann freue ich mich schon jetzt auf meinen 100. Geburtstag, den wir dann hoffentlich in einer genauso schönen Runde feiern können, wie heute den 100. von Schwester Kuniberta."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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