Das kreisinterne Duell zwischen dem SV Rhenania Bessenich und dem SV SW Nierfeld verspricht nicht alleine aufgrund der Konstellation im Klassement (der Tabellenelfte hat den nur einen Punkt besser dastehenden Neunten zu Gast) ein interessantes Aufeinandertreffen zu werden.

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Auch beim direkten Vergleich der Mannschaftsteile kann keiner einen entscheidenden Vorteil für sich verbuchen.

Torwart: Eamonn Klein und Niklas Maubach sind Klasse-Keeper

Bessenichs Schlussmann Eamonn Klein zählt in Normalform für seinen Trainer Stephan Reimer "zu den stärksten Torhütern der Liga". Der 22-Jährige hat in der Jugend unter anderem bei Bayer 04 Leverkusen und beim Bonner SC gespielt und dort eine hervorragende Ausbildung genossen. Im letzten Spiel bei Hilal-Maroc Bergheim fehlte Klein allerdings verletzt und konnte auch die Übungseinheiten am Montag und Mittwoch nicht absolvieren. Dann müsste erneut der Sportliche Leiter Yunus Armutci zwischen die Pfosten, was einen Qualitätsverlust bedeuten würde.

Beim Kontrahenten hütet mit Niklas Maubach ein Neuzugang, der schon bei der SG Voreifel seine Klasse unter Beweis gestellt hat, das Tor. Obwohl der 27-Jährige den Abstieg seines Ex-Vereins nicht verhindern konnte, zählte er dort regelmäßig zu den Akteuren, die Bezirksliga-Niveau auf den Platz brachten. Maubach gelang es nach seinem Wechsel fast problemlos, seinen Leistungsstandard auch im Schleidener Tal zu halten.

Wertung: unentschieden – falls Klein spielen kann.

Abwehr: Bessenich punktet mit Erfahrung, Nierfeld nicht immer stabil

Die Gastgeber vereinen in der Innenverteidigung mit Siggi Kunst und Niklas Miszkiewicz unheimliche Erfahrung. Das Duo – zusammen stolze 70 Jahre alt – hat in Hürth (Miszkiewicz) und beim ETSC (Kunst) zahlreiche Spielzeiten in der Mittelrheinliga erlebt und präsentiert sich trotz seines fortgeschrittenen Alters immer noch auf der Höhe.

Beim kommenden Gegner besticht vor allem Abwehrchef Covenant Oku Smart mit herausragendem Einsatz und Zweikampfstärke, sowohl am Boden als auch in der Luft. Dennoch hinterließ die Defensive des SVN mit bislang bereits 25 Gegentreffern (zwölf davon alleine in den vergangenen drei Partien) nicht immer einen stabilen Eindruck. Der Bessenicher Wert ist mit 17 kassierten Toren zwar auch nicht überragend, aber im Vergleich zum Rest des Feldes sehr ordentlich.

Wertung: Vorteil Bessenich.

Mittelfeld: Nierfeld unspektakulär gegen das Duo Pindzo/Hartmann

Mit Harun Pindzo und vor allem Moritz Hartmann verfügt die Heimelf in der Zentrale über klangvolle Namen. Dazu gesellen sich mit dem erst 18-Jährigen Tobias Rick oder Jehon Vatovci einige Talente, die sich schon nach kurzer Zeit in der Liga zurechtgefunden haben. Allerdings ist Pindzo zuletzt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen und kam genau wie Vatovci nur von der Bank. Bei Hartmann war noch offen, ob er am Wochenende auflaufen wird.

Im Vergleich dazu wirkt das Mittelfeld der Nierfelder auf den ersten Blick unspektakulär, doch die läuferischen und auch spielerischen Qualitäten eines Stephen Kinnen, Yannick Lenhard oder Jonas Küpper sollte man nicht unterschätzen. Luca Bläser hat sich nach seinem Sprung aus der zweiten Mannschaft unter Dirk Scheer als Abräumer zur unverzichtbaren Größe entwickelt.

Wertung: unentschieden.

Angriff: Delcio Mateus beim SVN, Bessenich mit Verletzungspech

An den bislang 19 Erfolgserlebnissen der Gäste aus der Eifel hat Tomas Delcio Mateus, der (genau wie das Duo Kinnen/Pohl zusammen) bei sieben Treffern steht, nach wie vor den größten Anteil. Allerdings ist beim 27-Jährigen nach seinem famosen Start zuletzt deutlich weniger Drive im Abschluss gewesen – auch, weil der Goalgetter für die Konkurrenz mittlerweile kein unbeschriebenes Blatt mehr ist.

Bei der Rhenania ist in der Offensive mit bisher 14 Treffern der Knoten noch nicht so richtig geplatzt, was insbesondere mit der langen Verletzung des neuen Torjägers Moritz Abels in Zusammenhang steht. Auch wenn die Teamkollegen Tobias Rick und Emrah Fikaj jeweils dreimal getroffen haben, ist der 25-jährige Stürmer mit seinen speziellen Fähigkeiten nicht gleichwertig zu ersetzen.

Wertung: Vorteil Nierfeld

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Fazit: Bessenicher Individualisten treffen auf Nierfelder Geschlossenheit

Man kann sich dem Urteil der beiden Trainer, die eine Begegnung auf Augenhöhe vorhersagen, nur anschließen. Während die stärkeren Individualisten aufseiten der Bessenicher zu finden sind, spricht die mannschaftliche Geschlossenheit (noch) für Nierfeld – auch wenn Reimer unter Hochdruck an der Bildung einer Einheit aus den zahlreichen neuen Spielern arbeitet.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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