Und wieder war es eine Auszeit, die den VfL Gummersbach auf die Siegerstraße brachte. In der Europa League gegen Fenix Toulouse vor knapp einer Woche nahm sie VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson zehn Minuten nach Spielbeginn und wurde heftig.

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Beim Bundesligaspiel gegen den 1. VfL Potsdam nahm er sie elf Minuten vor dem Abpfiff und blieb ganz ruhig. "Jetzt werden wir effektiv", sagte er und fügte hinzu: "Die letzten zehn Minuten sind unsere."

Das zeigte die gewünschte Wirkung. Die Gummersbacher, die über weite Strecken des Spiels gegen den Aufsteiger zurückgelegen hatten, nahmen die Partie nun in die Hand und setzten sich vor 2050 Zuschauer in der ausverkauften MBS-Arena mit 28:26 (10:10) gegen Potsdam durch. Damit wartet das Schlusslicht nach wie vor auf die ersten Punkte in der Bundesliga. Die Gummersbacher blieben dagegen trotz der Ausfälle von Julian Köster, Teitur Einarsson und Tom Kiesler im zehnten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen.

Beim VfL Gummersbach fehlte die Durchschlagskraft im Rückraum

Danach sah es lange Zeit nicht aus, denn die Abwehr, in der Ellidi Vidarsson wieder mitwirkte, bekam die Potsdamer Angreifer nicht in den Griff – egal ob in der defensiven 6:0-Abwehr oder offensiver bis hin zum 5:1. Dahinter konnten sich die beiden Torhüter Betram Obling , bis zur 23. Minute, und anschließend Dominik Kuzmanovic kaum auszeichnen. Zu einfach passierten die Potsdamer die VfL-Abwehr.

Im Angriff hatte der Gummersbacher vor allem in der ersten Halbzeit kaum Durchschlagskraft aus dem Rückraum, es wurden kaum Chancen herausgespielt und die wenigsten davon genutzt. Es blieb eine sehr torarme erste Halbzeit, in der sich der VfL in der Anfangsphase zwar auf 5:2 (12.) und 6:3 (16.) absetzte, die Gastgeber beim 6:6 (21.) aber wieder ausglichen. Dazu nahm Maxim Orlov Vidarsson, der sich noch orientierte, den Ball einfach aus der Hand.

Einzig Mathis Häseler war an diesem Tag treffsicher

Anschließend ging es hin und her die Führung wechselte und mit einem Unentschieden verabschiedeten sich die Teams in die Halbzeit. In der erklärte Potsdams "Head of Sport" Bob Hanning, dass es für sein Team durchaus die ersten beiden Punkte werden könnten, wenn Gummersbach es zulasse. Nach dem Wiederanpfiff ließ Gummersbach die Gastgeber immer wieder auf zwei Tore davonziehen. Einzig Mathis Häseler auf der Rechtsaußenposition war treffsicher und verbuchte bei seinen fünf Toren keinen Fehlwurf.

Mit Rückstand ging es in die Schlussphase, in der Kentin Mahé seine ganzen Routine ausspielte und die jungen Potsdamer aus dem Tritt brachte. Nachdem Milos Vujovic beim Siebenmeter gepatzt hatte, übernahm er nach Fouls an ihm selbst, auch die fälligen Strafwürfe und glich mit zwei Siebenmetern hintereinander zum 22:22 (50.) aus. Ole Pregler traf zum 23:22 (52.), Dominik Kuzmanovic parierte, Mahé trafper Siebenmeter zum 24:23 und erhöhte auf 25:23.

Potsdams Trainer Emir Kurtagic nahm noch eine Auszeit und als anschließend Tilen Kodrin mit seinem Tempogegenstoß am Potsdamer Torhüter Martin Tomovski scheiterte, verkürzten die Gastgeber noch einmal auf 24:25 (56.), doch der VfL ließ sich das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen. Am Ende war es ein "Zauberpass" von Mahé auf Kresiläufer Kristjan Horzen, der zum 28:25 (59.) verwandelte und damit auch die letzten Zweifel beseitigte.

Für die Gummersbacher Handballer geht es am Dienstag, 18.45 Uhr, bei Fenix Toulouse weiter, im Rückspiel der Vorrunde in der Europa League gegen die Franzosen.

Tore 1. VfL Potsdam: Hansson (1), Simic (4), Paulnsteiner (1), Günther (1/1), Klein (2), Akapo (2), Orlov (7), Fuhrmann (4), Kix (4).

Tore VfL Gummersbach: Kodrin (2), Vujovic (3/1), Blohme (2), Häseler (5), Schluroff (1), Mahé (6/3), Pregler (4), Horzen (5).

Tom Kiesler

Tom Kiesler, Abwehrchef des VfL Gummersbach, ist am Freitagmorgen erneut am Knie operiert worden. Das teilte der VfL mit. Mitte Juni hatte sich Tom Kiesler aufgrund einer Meniskus-Verletzung am Knie operieren lassen und war seitdem ausgefallen. "Im Rahmen des Rehabilitationsprozesses hat sich Kiesler erneut am Kniegelenk verletzt", heißt es in der Vereinsmitteilung, dass dies eine erneute Operation nötig gemacht habe.

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"Wir gehen von einer Ausfallzeit von etwa sechs Wochen aus, so dass er hoffentlich noch in diesem Jahr aufs Spielfeld zurückkehrt", so Mannschaftsarzt Dr. Jan Vonhoegen, der Kiesler operiert hat. "Natürlich ist es schade, dass er noch einmal operiert werden musste",bedauert VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson den weiteren Ausfall seines Spielers, blickt aber zuversichtlich nach vorne: "Tom ist eine Maschine und unglaublich trainingsfleißig. Ich bin glücklich, dass die Probleme mit seiner Verletzung jetzt endgültig aus der Welt geschaffen sind."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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