Als bei den Tischtennis-Europameisterschaften in Linz (Österreich) die Siegerehrung im Herren-Einzel durchgeführt wurde, kam ein deutscher Spieler aus dem Strahlen nicht mehr heraus.

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Benedikt Duda, Eigengewächs des Tischtennis-Bundesligisten TTC Schwalbe Bergneustadt, gewann bei seiner sechsten EM-Teilnahme endlich die erste Medaille in einer Individual-Konkurrenz.

Der 30-Jährige spielte sich völlig überraschend bis in das Finale vor und musste sich erst Alexis Lebrun (Frankreich) mit 5:11, 8:11, 6:11 und 2:11. Unmittelbar nach dem verlorenen Endspiel überwog für einen kurzen Moment die Enttäuschung, doch anschließend war Duda einfach nur "sehr glücklich, dass ich Silber gewonnen habe".

Benedikt Duda: Starkes Comeback nach langer Verletzungspause

Nach der langen Verletzungspause im Sommer, durchwachsenen Leistungen in der Liga und dem schnellen Aus beim China Smash-Turnier vor wenigen Wochen konnte der Linkshänder im Vorfeld der Europameisterschaften selbst seine Form nicht so recht einschätzen und verzichtete auf eine Zielsetzung.

Doch in Linz steigerte sich Benedikt Duda von Runde zu Runde und sorgte im Viertelfinale gegen den Olympia-Dritten und an Position eins gesetzten Felix Lebrun, drei Jahre jüngerer Bruder des neuen Europameisters und damit Nachfolgers von Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), für ein dickes Ausrufezeichen. Trotz eines 1:3-Satzrückstandes und der Abwehr eines Matchballs im sechsten Durchgang triumphierte das Schwalbe-Eigengewächs in sieben Abschnitten. "Dieser Erfolg gab mir für den Finaltag eine gehörige Portion Selbstvertrauen."

Bergneustädter bei Tischtennis-EM: Im Doppel blieb der Erfolg aus

Auf der anderen Seite schmiss Lebrun verärgert seinen Schläger gegen eine LED-Bande, zerstörte diese und wurde anschließend vom Oberschiedsrichter disqualifiziert. Die Folge: Sämtliche in den Runden zuvor erspielte Weltranglistenpunkte kommen nicht in die Wertung.

Im Halbfinale landete Benedikt Duda den nächsten großen Wurf und schmiss einen weiteren Topfavoriten auf den Gewinn der Goldmedaille aus dem Wettbewerb. Diesmal musste Dimitrij Ovtcharov (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell) dran glauben, der nach seiner 2:4-Niederlage fair gratulierte und nur lobende Worte für den späteren Vize-Europameister übrig hatte. "Die Leistung von Bene war phänomenal. Ich kam einfach nicht durch mit meinen Schlägen." Mit dem sechsten Einzelsieg in vier Tagen sollte es in Linz aber nichts werden. Alexis Lebrun erwies sich im Endspiel als zu stark. "Mein Gegner hatte auf alles, was ich mir vorgenommen hatte, eine bessere Antwort parat", musste Duda feststellen.

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Doch es gab auch einen enttäuschenden Moment für den Bergneustädter. Nach zweimaligem Viertelfinal-Aus wollten Benedikt Duda und Dang Qiu unbedingt eine Medaille in der Doppel-Konkurrenz gewinnen. Doch die sechsmaligen nationalen Titelträger unterlagen ein drittes Mal in der Runde der letzten Acht. Diesmal musste sich das Duo den Schweden Weltmeisterin Mattias Falck/Kristian Karlsson in fünf Sätzen geschlagen geben.

"Nach unserer langen Pause hat vieles schon wieder gepasst", analysierte Duda. "Nur im Aufschlag-Rückschlag-Bereich gilt es noch gefährlicher zu werden. Ansonsten war das schon wieder gut."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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