Die derzeit laufende Planung für den Umbau der Montanusstraße lässt Manfred Lindenau nicht los. Der Sprecher der Burscheider Ortsgruppe des BUND hat ein paar Verbesserungsvorschläge, und dabei geht es diesmal nicht um die Aufteilung der Fläche zwischen Fußgängern, Rad- und Autofahrern, die auch den Grünen nicht gefällt.
Sondern darum, "dass die letzten Chancen genutzt werden, einen deutlichen Mehrwert an Umwelt- und Lebensqualität einzuarbeiten – Stichwort Grüne Infrastruktur."
Der bisher in der Stadtverwaltung verfolgte Umbauplan ergebe eine "maximal versiegelte Fläche", kritisiert Lindenau. Ohne Grünstreifen, ohne bepflanzte Baumbeete, woraus auch ein konventioneller Regenwasserabfluss in den Abwasserkanal folge – mit einem entsprechenden Hochwasserrisiko. Dem Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland schwebt dagegen ein Grünstreifen zwischen Fahrbahn und Gehweg, vielleicht sogar ein schmaler weiterer vor den Hausfassaden auf der Montanusstraße vor. Der Grünstreifen könne auch gleich als Rinne für die Versickerung von Regen dienen, für den Schwamm-Effekt des Bodens.
Mehr Bäume mit breiten Kronen
Der Baumbestand längs der Montanusstraße sollte zudem wesentlich üppiger ausfallen, stellen sich die Naturschützer vor. Statt vereinzelter Gehölze mit schmalen Kronen, die "nur wenig umweltwirksam" seien, sollte es eine geschlossene Reihe mit Bäumen geben, die breite Kronen ausbilden. Das spende Schatten und Kühlung, binde außerdem Staub. Nur so lasse sich ein neuer Hotspot in der Burscheider Innenstadt vermeiden. Der Selbstverpflichtung nach dem Motto "Jeder Baum zählt" könnten die Planer jedenfalls nur mit Änderungen nachkommen, findet Lindenau.
Die Stadtverwaltung sieht im vorliegenden Umbauplan unter anderem den Vorteil, dass die Montanusstraße so der Hauptstraße sehr ähnlich werde. Für den Burscheider BUND ist die allerdings kein Vorbild: "Viel Grau, wenig Grün."
In einem letzten Punkt geht es dann doch noch um den Verkehr. Der jetzige Plan schaffe einen optisch breiten Straßenraum, der "schnelles Fahren fördert". Der vom BUND favorisierte Grünstreifen und die durchgehende Baumreihe hingegen "wirkt als Bremse", heißt es in der Stellungnahme. Bisher lautet das Gegenargument des Beigeordneten Baack: Die Montanusstraße soll Tempo-20-Zone werden. Die letzte Entscheidung darüber liegt indes beim Straßenverkehrsamt des Rheinisch-Bergischen Kreises, was derzeit nicht gerade zur Beruhigung etwa beim ADFC beiträgt.
Dass die Stellungnahme des BUND jetzt kommen muss, liegt für Lindenau auf der Hand: "Der Klimagedanke muss frühzeitig im Bauleitplan berücksichtigt werden. Er muss sich durch das ganze Verfahren ziehen." Das ist ein Zitat von Burscheids Beigeordneten Mark Baack. © Kölner Stadt-Anzeiger
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