Eigentlich bräuchten die Leverkusener Frauenberatungsstelle, der Frauennotruf und das Frauenhaus deutlich mehr Personal und finanzielle Unterstützung.
"Durch die aktuelle Haushaltslage ist jetzt sogar zu befürchten, dass eher noch weiter gestrichen wird", fürchtet Manuela Krewitt-Herrmann vom Leverkusener Frauenring. Auch die NRW-Landesregierung hat angekündigt, im kommenden Jahr 83 Millionen Euro im Sozialhaushalt einsparen zu wollen, auch davon werden die Hilfe- und Beratungsstellen betroffen sein. "Und gleichzeitig steigt der Beratungsbedarf", sagt Michaela Di Padova, Bezirksbürgermeisterin und Vorstand im Frauenring.
Musik aus den 2000er-Jahren
Umso bedeutender wird die Arbeit des ehrenamtlichen Vereins, der sich seit 79 Jahren für die Interessen von Frauen in der Stadt einsetzt. Eingebettet in die Aktionswoche rund um den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November veranstaltet der Frauenring am 28. November ein Benefizkonzert in der St. Aldegundis Kirche in Rheindorf. Dort treten dann – natürlich unentgeltlich – vom MGV Dürscheid der YMCD-Chor und der Damenchor "DaChord" mit ihrem Programm "Can't stopp the feeling" auf. "Auch wenn wir in der Kirche auftreten, handelt es sich um weltliche Musik", verspricht Uli Burkert vom MGV Dürscheid. Die Musik sei "aus den 2000er-Jahren von Justin Timberlake bis Herbert Grönemeyer." Das Programm hatte der Chor bereits einmal im Sommer im ausverkauften Scala auf die Bühne gebracht.
Neuer Vorstand
Um ihre wichtige Arbeit weiter voranzutreiben, hat der Frauenring Anfang November einen neuen Vorstand gewählt. Neben Michaela Di Padova sind Irmgard Bach-Vennemann und Sandra Scherren-Breuer neu dabei. "Durch meine Arbeit bei den frühen Hilfen und mein Engagement im Stadtelternrat bekomme ich viel mit, was da draußen los ist", sagt Scherren-Breuer. "Und wenn man als Frau das Glück hat, nicht in einer Notlage zu sein, dann finde ich es wichtig, sich für andere stark zu machen", begründet die 37-jährige Mutter von zwei Söhnen ihr Engagement im Frauenring. Zu tun gibt es viel: "Gleichberechtigung ist immer noch besser gesagt, als wirklich gelebt."
58 Mitglieder hat der Leverkusener Frauenring aktuell, ein "Kompetenzteam" aus acht bis zehn Frauen trifft sich regelmäßig einmal im Monat, um neue Aktionen zu planen oder sich auszutauschen. "Wir sind ein Netzwerk, das immer die Augen und Ohren offen hält, welche Themen für Frauen in der Stadt wichtig sind", sagt Roswitha Kneipp. Im vergangenen Jahr hatte sich der Frauenring deswegen auch dem Thema Notstand in der Kinderbetreuung angenommen und sich mit zwei Diskussionsveranstaltungen und eigenen politischen Anträgen eingebracht.
Nach dem Benefizkonzert steht noch der beliebte Handtaschenverkauf auf dem Programm, erstmals nicht nur beim Europafest im Sommer, sondern auch beim Weihnachtsmarkt am Freudenthaler Sensenhammer am 7. und 8. Dezember. Danach dann bricht für den Frauenring ein besonders Jahr an: 2025 feiert der Verein seinen 80. Geburtstag. Was genau geplant ist, verraten die Frauen noch nicht. "Aber gefeiert wird auf jeden Fall!", verspricht Manuela Krewitt-Herrmann.
Das Benefizkonzert "Can't stopp the feeling" vom YMCD-Chor und der Damenchor "DaChord" des MGV Dürscheid für den Frauenring findet am 28. November in der Kirche St. Aldegundis in Rheindorf, Burgstrasse 2, statt. Einlass ist ab 18.30 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden (auf im Vorfeld mit Spendenzweck "Benefizkonzert") wird gebeten. Sämtliche Einnahmen des Abends kommen der Frauenberatung zugute. © Kölner Stadt-Anzeiger
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