Die Anspannung, die noch während seiner Vorstellung zu spüren gewesen war, wich sichtlich von Uwe Tietz, nachdem der Wahlleiter Jürgen Storms das Ergebnis der Wahl zum SPD-Bürgermeisterkandidaten in Frechen verkündet hatte.

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Tietz ließ den Kopf für Sekunden auf die Tischplatte vor ihm sinken. Dann erst nahm er unter dem Applaus der Mitgliederversammlung die ersten Gratulationen und Blumen der Co-Ortsvereinsvorsitzenden Nadine Eilenberger für den Sieg entgegen und bedankte sich für "das Wahnsinnsergebnis". Von 55 Mitgliedern der SPD-Frechen stimmten 40 für Uwe Tietz, 15 Stimmen entfielen auf den Gegenkandidaten Carsten Peters.

Plädoyer für eine Parteiarbeit mit "Wumms"

In rund einer Stunde mit Reden und Fragen aus der Versammlung hatten sich der Co-Ortsvereinsvorsitzende Peters und Tietz am Samstagmittag im Schützenhaus um die Bürgermeisterkandidatur für die Kommunalwahl am 14. September beworben. Beide machten in ihren Reden deutlich, dass sie die wesentlichen Frechener Themen verstanden haben - Wohnraumnot, marode Schulen und Infrastruktur, Wirtschaftsförderung und die Notwendigkeit einer effektiven, bürgernahen Verwaltung in einem modernen Rathaus.

In der Fragerunde adressierte Özkan Öztürk ein flammendes Plädoyer für eine Parteiarbeit mit "Wumms" an die Kandidaten, eine Arbeitshaltung, die er seit Jürgen Schaufuß’ Zeiten (ehemaliger SPD-Bürgermeister) vermisse. Carsten Peters musste sich von einer Genossin Zweifel gefallen lassen, was er in den letzten vier Jahren als stellvertretender Bürgermeister erreicht habe. Da sei er medial eher selten in Erscheinung getreten und im ersten Wahldurchgang gegen Susanne Stupp vor vier Jahren habe er auch nicht "so viele Stimmen" auf sich versammeln können, auch wenn er in der späteren Stichwahl das Bürgermeisteramt nur knapp verpasst habe, hieß es. Er habe ja noch einen fordernden Beruf, entschuldigte sich Carsten Peters. Für den anstehenden Wahlkampf habe er aber eine Vereinbarung mit seinem Arbeitgeber getroffen.

Präsenz für die Bürger ist eine Selbstverständlichkeit für einen Bürgermeister

Uwe Tietz, SPD-Bürgermeisterkandidat in Frechen

"Präsenz für die Bürger" sei eine Selbstverständlichkeit für einen Bürgermeister, konterte Uwe Tietz, als solcher wolle er Bürgersprechstunden nicht allein im Rathaus, sondern in den Stadtteilen "vor Ort" anbieten. Als Vorsitzender des Betriebsausschusses für Freizeit-, Bäderbetrieb und Sport und unter anderem mit Müllsammelaktionen im Bürgerpark am Krankenhaus war er in Erscheinung getreten. Und: schon einmal hatte er die damals designierte Bürgermeisterkandidatin Susanne Stupp ausstechen können, der SPD-Mann holte zur Kommunalwahl 2014 das Direktmandat als Stadtratskandidat im gemeinsamen Wahlkreis.

Frechen: "Überzeugen durch Handeln" ist das Motto des Wahlkampfes von Uwe Tietz

Mit der Devise "Führung durch Vorbildfunktion" und der beabsichtigen Schaffung eines Preises zur Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit hatte Tietz punkten können, sowie seiner Erfahrung mit Verwaltungsabläufen als Beamter im Geschäftsbereich des Bundesministerium des Inneren. Als Motto seines Wahlkampfes gab er den Slogan "Überzeugen durch Handeln" aus - "gemeinsam und geschlossen im Team mit den Parteikollegen".

Für einen voraussichtlich "harten Wahlgang" brauche er jede Stimme "auch Deine", so reichte Tietz dem Kontrahenten Carsten Peters die Hand. Der 51-jährige Uwe Tietz ist gebürtiger Dortmunder, in einem sozialdemokratischen Haushalt aufgewachsen und lebt seit 2005 mit seiner Familie in der Krankenhaussiedlung in Frechen. Er hat mit seiner Frau Kerstin eine Tochter, die das Gymnasium Frechen besuchte und nun studiert.

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Die Verabschiedung des Wahlprogramms, die Wahl von 23 Wahlkreiskandidaten und eine Ehrung standen ebenfalls auf der Tagesordnung: Wilhelm Schröder wurde für 50-jährige Mitgliedschaft in der SPD ausgezeichnet, von der Stadt Frechen war er schon 2020 mit dem Ehrenring ausgezeichnet worden.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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