Mit dem Mikrofon in der Hand und allen Blicken der Anwesenden auf sich gerichtet, musste Milan Körfgen erst einmal tief durchatmen, bevor er seine ersten Worte an sein närrisches Volk richtete.

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Im Alter von neun Jahren wurde der Nachwuchskarnevalist am Samstag als Kinderprinz Milan I. in Kirchheim vorgestellt und die auf ihn einprasselnden Eindrücke rückten die zuvor einstudierte Begrüßungsrede kurzzeitig in den Hintergrund.

Von seiner ein Jahr älteren Kinderprinzessin Sophie I. (Schröder) ermutigt, die den jungen Regenten durch die Session begleiten wird, fand er jedoch schnell wieder die nötige Konzentration zurück. Für die nächsten Monate wolle er sein Fußballtrikot durch das Prinzenornat ersetzen und die Begeisterung für den Karneval nach Kirchheim tragen. "Dabei bist du aber nicht ganz allein", betonte Prinzessin Sophie I., die mit ihm die Karnevalszeit "gemeinsam rocken und nicht nur auf dem Zimmer hocken" wolle.

Euskirchens Bürgermeister übernimmt Proklamation

Bei den Kirchheimer Jecken weckte das junge Prinzenpaar vom ersten Augenblick an Feierlaune, und auch Sacha Reichelt, der die Proklamation übernahm, lobte ihren frühen Einsatz für den Erhalt des Brauchtums. "Ich glaube, ich hätte mich das in eurem Alter noch nicht getraut", sagte Euskirchens Bürgermeister lachend. "Aber ihr zwei steht hier schon jetzt wie echte Karnevalsprofis."

Doch nicht nur mit ihrem Kinderprinzenpaar, sondern auch mit der restlichen Gestaltung der Session wollen die Mitglieder der KG Kirchheim den Karneval für jüngere Generationen wieder attraktiver gestalten. "Die heutige Veranstaltung ist nicht wie eine klassische Sitzung, sondern wie eine Mischung aus Sitzung und Karnevalsparty geplant", berichtete Schatzmeister Frank Kurth. Man habe nicht mehr nur Livebands auf der Liste, sondern wolle mit DJs und Stehtischen im Hintergrund mehr auf den Party-Charakter bei dieser Veranstaltung setzen.

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Ein erstes positives Resümee dieser Änderungen sei bereits beim Kartenvorverkauf möglich gewesen, da schon vor dem Sitzungstag fast alle Plätze in der Turnhalle belegt waren. "Ein paar Feineinstellungen werden wir noch vornehmen, und natürlich müssen wir auch erst einmal die Reaktionen für den heutigen Abend abwarten", so Kurth: "Aber wir sind schon jetzt sehr zuversichtlich, auch wieder mehr jüngere Menschen mit unserem Konzept begeistern und dadurch vielleicht schon bald auch wieder ein ‚großes‘ Prinzenpaar oder Dreigestirn präsentieren zu können."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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