Viele Pakete sind in Geschenkpapier gewickelt, andere ganz schlicht verpackt – doch alle hatten eines gemeinsam: Sie sind gefüllt mit kleinen Überraschungen, die Kindern in Nikopol ein Lächeln ins Gesicht zaubern sollen.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Leverkusen sammelt der Verein Geschenkkartons für Kinder in der kriegsgebeutelten Region Nikopol in der Ukraine. Die Stadtbibliothek dient als zentrale Anlaufstelle für die Spenderinnen und Spender – und diese kommen auch am letzten Tag der Annahme noch zahlreich. Von jungen Familien bis hin zu älteren Bürgern – viele wollten einen Beitrag leisten. "Es ist eine einfache Möglichkeit, etwas Gutes zu tun", sagt Eva-Marie Urban, die Leiterin der Stadtbibliothek. "Und die vielen Geschenke zeigen, wie groß die Hilfsbereitschaft hier ist."
Die Idee hinter den Friedensboxen sei simpel, erklärte Olesya Cherepynska-Schmidt vom Blau-Gelben Kreuz: "Wir wollen den Kindern vor Ort, die vom Krieg direkt betroffen sind, ein wenig Freude schenken." Die Aktion habe bereits im letzten Jahr auf Landesebene stattgefunden, diesmal sei Leverkusen zum ersten Mal dabei. "Wir sind dankbar, dass der Oberbürgermeister die Schirmherrschaft übernommen hat", so Cherepynska-Schmidt weiter.
Süßigkeiten und Stromversorgung
Der Inhalt der Boxen ist sorgfältig ausgewählt. Neben Süßigkeiten und Spielzeug packten viele Spender auch praktische Dinge ein. "Wegen der häufigen Angriffe und Stromausfälle in der Region sind Lichtquellen, Thermosflaschen und Powerbanks sehr gefragt", erklärte Cherepynska-Schmidt. Besonders Powerbanks seien wichtig, um Handys zu laden und im Notfall Warnmeldungen zu erhalten. "Natürlich gehören auch Mützen, Socken und kleine Geschenke dazu", ergänzte Urban.
Die Kartons bleiben unverschlossen, damit die Organisatoren vor dem Transport prüfen können, ob der Inhalt geeignet ist. "Es ist hilfreich, wenn außen notiert wird, ob das Geschenk für ein Mädchen oder einen Jungen gedacht ist und für welche Altersgruppe", so die Leiterin der Bibliothek.
Für den Transport sorgt das Blau-Gelbe Kreuz in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen. "Wir haben zuverlässige Kontakte, die sicherstellen, dass die Boxen direkt in Nikopol ankommen", verspricht Cherepynska-Schmidt. Die Fahrt werde rechtzeitig vor Weihnachten organisiert. "Es ist das erste Mal, dass wir diese Aktion in Leverkusen durchführen, und wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden."
Bis zu 200 Boxen seien in den vergangenen Wochen abgegeben worden. Die Friedensboxen seien ein kleines Zeichen der Hoffnung in einer schweren Zeit – und ein Beweis, dass Solidarität keine Grenzen kennt. © Kölner Stadt-Anzeiger
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