Die Konstellation ist denkbar ungünstig: Zum einen ist die Haushaltslage der Stadt schlecht. Ob die Zuschüsse an den Kinderschutzbund künftig weiter in bekannter Höhe gezahlt werden, wissen die Verantwortliche noch nicht.

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Gleichzeitig steigt der Beratungsbedarf. "Insgesamt stellen wir fest, dass die Themen Depression und Essstörungen bei Kindern deutlich zunehmen", sagt Sylwia Bocianski. "Und speziell in Leverkusen sehen wir, dass die Wartezeiten auf Therapieplätze für Kinder extrem lang sind, teilweise bis zu einem Jahr." Die Beratungsstelle des Kinderschutzbundes sieht sich daher auch in der Pflicht, Kinder und Jugendliche aufzufangen und zu stabilisieren, zumindest so lange, bis ein Therapieplatz gefunden werden kann. "Manchmal haben wir es sogar schon erreicht, dass gar keine Therapie mehr nötig war", sagt Bocianski.

Möglich ist die Hilfe mit drei Beraterinnen nur, weil hinter dem Kinderschutzbund Leverkusen auch 150 Ehrenamtler und 300 Mitglieder stehen. "Wir werden von der Stadt subventioniert, aber einen Großteil des Geldes, das wir für unser Angebot brauchen, müssen wir über Spenden finanzieren", erklärt der Vorsitzenden Helmut Ring. Und ist glücklich, für die traditionell spendenfreudige Weihnachtszeit einen starken Partner gefunden zu haben: Jede Spende, die innerhalb von drei Monaten ab dem 12. Dezember beim Kinderschutzbund eintrifft, wird von der Bethe-Stiftung verdoppelt. Bis zu 10.000 Euro stellt die Stiftung für die Aktion zur Verfügung. "Wer jetzt an den Kinderschutzbund Leverkusen spendet, hat sein Geld gut angelegt", sagt Klaus Orth von der Bethe-Stiftung. Zum einen sei hier sichergestellt, dass das Geld zu 100 Prozent dem zugedachten Zweck zukommt. "Und außerdem: Wo bekommt man schon eine Verzinsung von 50 Prozent?", fügt er lachend hinzu.

"Besonders wichtig ist für uns, dass wir unsere Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern weiter kostenfrei zur Verfügung stellen können", sagt die stellvertretende Vorsitzende Petra Hardt. Die Nachfrage steigt, sie könne sogar noch mehr Beraterinnen gebrauchen, nur müssten diese auch finanziert werden können. Eine Besonderheit gegenüber einer Therapie ist, dass Minderjährige kein Einverständnis der Erziehungsberechtigten brauchen, um sich an den Kinderschutzbund zu wenden. "Es kommen auch einige Jugendliche zu uns, die nicht wollen, dass ihre Eltern von den Problemen wissen", sagt Bocianski.

Der Kinderschutzbund Leverkusen sitzt an der Bracknellstr. 32 in Opladen und ist telefonisch unter 02171-8 42 42 erreichbar. Für Eltern gibt es neben Beratungsangeboten zu Erziehung, Gewaltproblematiken oder Trennung auch Hilfsangebote wie die wellcome-Patinnen, offene Spiel- und Beratungsangebote, Leih-Omas und – Opas oder die Kinder-Kleiderkiste. Für Kinder und Jugendliche gibt es telefonische oder online-Beratung, auch aus dem Programm "Jugendliche beraten Jugendliche".

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Wer an den Kinderschutzbund spenden möchte, findet alle Möglichkeiten auf der Internetseite www.dksb-leverkusen.de/spenden/. Im Aktionszeitraum sollte das Stichwort "Bethe" auf der Überweisung mit angegeben werden, damit die Verdopplung stattfinden kann.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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