"Ich werde Sie heute Abend mit einer Menge merkwürdiger Fragen löchern", leitete Peter Dickmeyer, Radio-Moderator aus Engelskirchen, am Mittwoch im Brauhaus die Premiere des "Gummersbacher Pub-Quizz" ein.
Zuvor hatte es im Oktober einen Test gegeben, nach dem der "Verein zur Förderung der Kultur in Gummersbach" entschied, in der Kreisstadt eine Reihe daraus zu machen.
Rätsel-King oder Quiz-Queen?
"Es gibt kaum etwas Beliebteres im Fernsehen als Quiz-Sendungen", betonte die Vereinsvorsitzende Renate Wigger. Auf vielen Kanälen würden Zuschauerscharen zusammen mit den Kandidatinnen und Kandidaten nach Antworten auf die Fragen suchen, die der Quiz-Master stellt. Für die Geselligkeit sei daher eben das "Pub-Quizz" erfunden worden: "Kandidat bei einem Live-Quiz zu sein, das ist noch fesselnder und macht noch viel mehr Spaß." Und das sei auch der Grund, warum sich der Kulturförderverein entschlossen habe, so etwas nun in der Kreisstadt anzubieten.
Moderator Dickmeyer erklärte die Spielregeln: "Alles ganz einfach: Es gibt zwei Runden mit jeweils 15 Fragen. Aus den beiden Besten jeder Runde wird der Rätsel-King oder die Quiz-Queen durch eine Stichfrage ermittelt." Er bat darum, sich den Sieg nicht durch den Einsatz des Smartphones zu erschummeln: "Wir spielen hier, um zusammen Spaß zu haben." Schmunzelnd ergänzte er: "Der Handyeinsatz kostet eine Saalrunde." Das hätte bei den mehr als 50 Teilnehmenden ganz gut ins Geld gehen können, doch glücklicherweise kam es nicht dazu.
Jede Runde bestand aus zwei Teilen. Im ersten wurden die Fragen und vier mögliche Antworten genannt, und die Rätsel-Füchse hatten die Gelegenheit, entweder A, B, C oder D anzukreuzen. Im zweiten Teil kam dann die oftmals überraschende Auflösung. Gleich die erste Frage sorgte für ausgeprägtes Stirnrunzeln: "Was dürfen Islandpferde auf gar keinen Fall? – Rückwärts gehen, galoppieren, Hafer fressen oder nach Island einreisen?" Dickmeyer klärte auf: "Islandpferde dürfen nicht nach Island eingeführt werden, um die Einschleppung von Krankheiten zu verhindern." Auch dort geborene Tiere, die einmal die Insel verlassen haben, dürften dann nicht wieder zurückkehren.
Gardelegen, eine große Stadt
In diesem Stil ging es amüsant weiter. Heftige Diskussionen an den Tischen löste die Frage aus, welcher von vier genannten Autoherstellern kein Modell hergestellt hat, das mit einem "tierischen" Kosename bedacht worden ist. Uneins waren die Ratenden auch darüber, ob es ein irischer Osterbrauch sein könnte, am Ostersonntag Heringe zu beerdigen. Erneut waren Motorfreunde an der Reihe, als gefragt wurde, welcher Hersteller einen Flugzeugpropeller im Logo hat.
Auch die zweite Runde wartete mit kuriosen Fragen auf. Kaum einer hatte bislang von Gardelegen gehört. Umso erstaunter waren die Spieler, dass es sich bei der sachsen-anhaltinischen Hansestadt nach Berlin und Hamburg um die flächenmäßig drittgrößte Stadt Deutschlands handelt und nicht um die mit dem drittgrößten Hundeanteil je Einwohner. Einfacher war dagegen der Antwort, dass in Deutschland die Rettungshubschrauber mit "Christoph" bezeichnet werden und nicht etwa mit "Echo-Delta" oder "Lazarus".
Zwei weitere Termine stehen fest
Absolut kurios war aber die Frage, was im britischen Parlament per Gesetz verboten sei – zu schlafen, zu trinken, körperliche Gewalt auszuüben oder zu sterben. Lächelnd verriet Peter Dickmeyer, das Letzteres richtig sei. Da das Parlament einen ähnlichen Status habe wie das Königshaus, müsste im Fall eines plötzlichen Todes im Parlament für den Verstorbenen ein Staatsbegräbnis ausgerichtet werden.
Am Ende stellten sich der Engelskirchener Holger Lehmann und der Kölner Johannes Nolte dem Stechen, bei dem es darum ging, durch die richtige Beantwortung von zwei Fragen einen Tresor zu öffnen. Der Kölner, der in Gummersbach Medieninformatik studiert hat, setzte sich durch und erklärte schmunzelnd: "Ich habe einfach alle vier möglichen Kombinationen durchprobiert."
Spaß machte es jedenfalls allen und viele bekundeten, beim nächsten "Pub-Quizz" am 4. Dezember im Brauhaus wieder mit dabei zu sein. Zuvor gibt es ein weiteres mit Peter Dickmeyer am 21. November im Engelskirchener "Gleis 1". © Kölner Stadt-Anzeiger
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