Krefeld - Was in Wesel der Esel, im Rhein-Kreis Neuss der Schütze und in Duisburg der Bergmann auf Ampeln ist, könnte in Krefelder ein Seidenweber werden.
Städtische Abgeordnete diskutieren darüber, die ikonische Seidenweberfigur "Meister Ponzelar" zum Ampelmännchen an ausgewählten Straßen zu machen. Für diesen Dienstag ist dazu eine Abstimmung im Hauptausschuss des Kommunalparlaments geplant.
Erinnerung an Samt- und Seidenproduktion
"Meister Ponzelar" ist die Darstellung eines Webers am Liefertag. Diese gehörten in Krefeld in früher Zeit zum Alltagsbild auf den Straßen. Auf der Schulter trägt er eine große schwere Rolle mit Stoff. In der Hand hält er einen Sack mit Garnrollen. Eine Bronzestatue von "Meister Ponzelar" steht in der Samt- und Seidenstadt an einer Kreuzung im Zentrum. In Krefeld gab es in der Vergangenheit viele Häuser mit Webstuhl, sogenannte Hauswebereien.
Der aktuelle Antrag im Hauptausschuss sieht "Meister Ponzelar" in Erinnerung an die Hochzeit der Krefelder Samt- und Seidenproduktion im 17. Jahrhundert als mögliches Ampelmännchen vor. Dahinter steht die Initiative für Krefelder Stadtkultur "KR.6.fuffzig", die auch vom Kulturrat Krefeld und von über 90 lokalen Kunst- und Kulturschaffenden unterstützt werde, teilt die Stadt mit.
Klare Vorgaben zur Gestaltung der Ampelmännchen
Als Standort für die "Ponzelar"-Ampeln sind laut der Vorlage die vier Wall-Straßen vorgesehen, die das Stadtzentrum umschließen. Bei Zustimmung im Hauptausschuss soll ein Gremium einen konkreten Vorschlag erarbeiten, der die rechtlichen Voraussetzungen für ein solches Ampelmännchen beachtet.
Denn die Straßenverkehrsordnung habe klare Vorgaben zur Gestaltung der Ampelmännchen festgelegt, heißt es in der Vorlage. Für Ampelmännchen sei dies ein stilisiertes Symbol eines "zu Fuß Gehenden". Nicht im Rennen ist der Krefelder Stadtheilige, der Heilige Dionysius, der seinen Kopf unter dem Arm trägt. © Deutsche Presse-Agentur
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