"Ich habe zu ihm gesagt: Papa, ich kann ohne dich nicht leben. Ich komme mit dir!", erzählte Bilal Douma lächelnd.

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Ursprünglich stammt Douma aus dem in Marokko gelegenen Khouribga. Seit neun Monaten lebt er mit seinen Eltern in Deutschland. Hier hat er es sehr gut angetroffen, wie er befand.

Es ist eine Migrationsgeschichte wie sie auf viele Menschen zutrifft, die die Entscheidung treffen, sich auf den beschwerlichen Weg nach Europa beziehungsweise Deutschland zu machen: "Mein Vater hat nach einem guten Arbeitsplatz gesucht", berichtete Douma. Zuerst seien sie in Italien gewesen, dann habe sein Vater eine Stelle in Deutschland angeboten bekommen.

Keine lange Eingewöhnungszeit erforderlich

Als Douma mit seinen Eltern in Deutschland ankam, habe er zügig angefangen, über verschiedene Youtube-Kanäle und den Google Übersetzer Deutsch zu lernen. Sein Deutsch sei bereits Anfang Dezember so gut gewesen, dass er von der "Willkommens-Klasse" der Hauptschule Im Hederichsfeld in die zehnte Klasse wechselte. Der stellvertretende Schulleiter, Holger Funke, hob hervor, dass es "einfach Wahnsinn" gewesen sei, wie (schnell) er sich entwickelt habe.

Nach Einschätzung Doumas, hat aber nicht allein er diese positive Entwicklung zu verantworten. Alle Lehrkräfte der Schule und nicht zuletzt seine nun ehemalige Klassenlehrerin, Claudia Kotter, wären von Anfang an "sehr nett" gewesen, hätten ihn unterstützt und direkt integriert. "Mama Kotti" sei es auch gewesen, die ihm maßgeblich dabei geholfen hätte, sein Deutsch weiter zu verbessern, so Douma weiter.

Realschulabschluss mit Auszeichnung

Am vergangenen Dienstag ereignete sich für Bilal Douma dann der vorläufige Höhepunkt seiner bisher kurzen Zeit in Deutschland. Er legte nicht nur mit "hervorragenden" schulischen Leistungen seinen Mittleren Schulabschluss ab, sondern wurde dafür zusätzlich vom Kiwanis Club Leverkusen mit dem Förderpreis ausgezeichnet.

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Diese Geschichte ist auch für Douma wie ein Traum, den er noch nicht so recht realisieren kann. Mittlerweile wohnt er mit seinen Eltern in Rheindorf. "Rheindorf ist so cool! Es gibt viel Natur, das gefällt mir sehr.", äußerte er sich freudestrahlend. Nichtsdestoweniger habe er große Pläne, erklärte Douma: "Ich will mein Abi bei einem Berufskolleg im technischen Bereich machen und anschließend Pilot werden."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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