"Ich möchte noch so viel erleben. Den Europapark besuchen, die Polarlichter sehen, das wäre wirklich ein Traum."
Was nach bescheidenen Wünschen für eine 21-Jährige klingt, ist für die Porzerin Jasmin keine Selbstverständlichkeit. Ohne eine Stammzellspende droht ihr ein hohes Risiko, an Blutkrebs oder einer lebensbedrohlichen Infektion zu erkranken.
Die Diagnose erhielt sie im Juni 2024. Über Wochen kämpfte sie mit körperlichen Schmerzen, Fieber und einer Lungenentzündung. Ihre Blutwerte spielten verrückt. "Wir waren sehr besorgt, vor allem, weil die Medikamente nicht angeschlagen haben", berichtet Jasmins Mutter Ina. Nach mehreren Untersuchungen kamen die Ärzte schließlich zu einem Ergebnis: Sie leide an hämophagozytischen Lymphohistiozytose (HLH), einer seltenen Erkrankung, die zu einer Immunschwäche führe. Zusätzlich stellten die Mediziner eine Genmutation fest.
Hoffnung auf ein normales Leben bietet eine Stammzellenspende
Für Jasmin ist die Suche nach einem genetischen Zwilling, der seine Stammzellen spendet, die einzige Hoffnung, wieder vollständig geheilt werden zu können. "Ich möchte unbedingt wieder gesund werden und einen normalen Alltag führen", sagt die junge Frau. "Durch meine Immunschwäche bin ich ständig krank und das nervt sehr".
Ihr normales Leben stehe derzeit still. Durchgehend müsse sie sich vor Ansteckungen schützen und sei "überhaupt nicht leistungsfähig". Sie könne weder ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft ausüben, noch ihren Hobbys nachgehen. Tanzen und Singen liegen auf Eis, genauso wie Treffen mit Freundinnen oder Zeit mit ihren Schwestern. Das vermisse sie besonders, sagt die Porzerin.
DKMS-Registrierungsaktion am 5. Februar im Krankenhaus Porz am Rhein
Um Jasmin und allen anderen Betroffenen zu helfen, organisiert der Arbeitgeber ihrer Mutter, das Krankenhaus Porz am Rhein, gemeinsam mit der gesamten Familie, Freundinnen und Freunden, eine Registrierungsaktion zur Gewinnung neuer potenzieller Stammzellspenderinnen und -spendern.
Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann helfen und sich am Mittwoch, 5. Februar (15 bis 19 Uhr) im Krankenhaus Porz am Rhein bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren lassen. Die Registrierung gehe einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einwilligungserklärung führen Spenderinnen und Spender einen Wangenschleimhautabstrich mittels Wattestäbchen durch, damit Ihre Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können.
Auch Geldspenden werden benötigt, da der gemeinnützigen Gesellschaft allein für die Registrierung jeder Spenderin und jeden Spenders Kosten in Höhe von 50 Euro entstehen, so die DKMS.
"Wir hoffen sehr, dass viele Menschen kommen", sagt Mutter Ina. "Ich bin sehr dankbar, dass mein Arbeitgeber und alle Kollegen so schnell reagiert haben und uns mit dieser Aktion helfen." Auch Jasmin gibt die Hoffnung nicht auf. "Ich bin glücklich über jede Hilfe und danke allen dafür." Vielleicht werden ihre Träume dann doch bald wahr.
Informationen für potenzielle Spenderinnen und Spender:
- Registrierungsaktion am Mittwoch, 5. Februar von 15 bis 19 Uhr im Krankenhaus Porz am Rhein, Urbacher Weg 19, 51149 Köln-Porz (Evang. Kapelle, 7. Etage)
- Interessierte können sich die Registrierungsunterlagen auch nach Hause bestellen, weitere Informationen unter www.dkms.de/jasmin
- Spenderinnen und Spender, die sich bereits in der Vergangenheit in der Datei registrieren ließen, müssen nicht erneut mitmachen. Einmal aufgenommene Daten stehen auch weiterhin weltweit für Patientinnen und Patienten zur Verfügung.
© Kölner Stadt-Anzeiger
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