Die Heideblüte ist vorbei, nun beginnen in der Wahner Heide andere Farben zu leuchten: Der Herbst hält Einzug in dem Naturschutzgebiet.

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Gelegen zwischen Köln, Troisdorf und Bergisch Gladbach, zwischen Autobahn und Flughafen, geprägt von 200 Jahren militärischer Nutzung – der sie ihren Erhalt überhaupt erst verdankt – ist die Wahner Heide ein einzigartiger Naturraum inmitten eines urbanen Ballungsgebiets. Und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Die 5000 Hektar große Wahner Heide gilt als das artenreichste Naturschutzgebiet in Nordrhein-Westfalen. 100 Vogelarten brüten hier, hier wurden mehr als 2500 Käferarten nachgewiesen, über 700 hier vorkommende Arten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Überdies sind verschiedene Tiere im kontrollierten Einsatz, um zu verhindern, dass die Heide vom Wald überwuchert wird: Schafe weiden hier, Ziegen und Esel, sogar Wasserbüffel.

Heideportale gibt es in Troisdorf und Köln, in Rösrath sowie in Bergisch Gladbach-Moitzfeld

Gute Ausgangspunkte sind die Heideportale, die es in Troisdorf (Burg Wissem), Köln-Porz (Gut Leidenhausen), im Rösrather Turmhof sowie im Steinhaus (Bergisch Gladbach-Moitzfeld) gibt. Hier informieren Ausstellungen über die Besonderheiten der Wahner Heide und des nördlich anschließenden Königsforsts. Häufig finden Vorträge statt. Außerhalb des Naturschutzgebiets selbst gelegen, sind die "Portale" gut an das öffentliche Straßennetz angebunden.

In Troisdorf-Altenrath gibt es zudem das Infozentrum Wahner Heide in der Flughafenstraße an der Kirche. Es öffnet von April bis Oktober jeden Sonntag von 11 bis 15 Uhr. Überdies gibt es an vielen Zugängen zu Heide und Königsforst ausgewiesene Parkplätze. Die können je nach Lage schon einmal voll werden; eine gute Alternative ist zum Beispiel der Parkplatz Fliegenberg in Troisdorf, wo ein regelmäßig verkehrender Linienbus Station macht.

Die Wahner Heide ist auch mit dem ÖPNV gut zu erreichen

Die Linie 507 verkehrt an den Wochenenden stündlich: In Richtung Lohmar Schulzentrum hält der Bus jeweils 20 Minuten vor der vollen Stunde am Parkplatz Fliegenberg, in der Gegenrichtung zum Gewerbepark Junkersring um 19 Minuten nach der vollen Stunde. Diese Buslinie bedient auch verschiedene Haltestellen in Altenrath.

Eine weitere Empfehlung hat Heidefotograf Stefan Pütz-Cordes : Am Aggerstadion in der Troisdorfer Taubengasse gibt es meist eine große Zahl von Parkplätzen und einen schnellen Zugang in die Aggerauen, aber auch über die Fliegenbergheide hinauf zum Beispiel zu den Binnendünen und dem Planitzweg.

Der Grafikdesigner und Fotograf Stefan Pütz-Cordes kennt die Wahner Heide wie seine Westentasche. Schon als Schüler war der gebürtige Lohmarer immer wieder mit der Kamera hier unterwegs. Sein Hobby machte er nach einem Fotodesignstudium zum Beruf. "Ich war schon immer mehr in der Südheide", sagt er, gefragt nach Lieblingsfotospots. Die liegt näher an Lohmar. Und "sie ist vielfältiger von der Landschaft her": Offenheide, Dünen, Wald und die Aggerauen zählt er auf.

Am liebsten ist der 59-Jährige morgens unterwegs, wenn die Luft noch feucht ist. "Das ist wunderschön, teilweise mit Nebel", und "weil man die Heide fast für sich allein hat". Bevorzugt nutzt Pütz-Cordes, der seit mehr als zehn Jahren den Fotokalender Wahner Heide herausgibt, ein gemäßigtes Weitwinkelobjekt mit 24 Millimetern, "meine liebste Brennweite". Im Wald kommt bisweilen ein leichtes Teleobjektiv zum Einsatz, um Details aufzunehmen. Mit einem Makroobjektiv geht auf die Fotopirsch, wer beispielsweise Spinnennetze im Spätsommer aufnehmen will. Er sei inzwischen auch oft auch mit dem Smartphone unterwegs.

Der Kalender Wahner Heide für 2025 ist für 12 Euro an der Touristeninformation auf Burg Wissem erhältlich. Einen Querschnitt durch das gesamte fotografische Spektrum des Hennefers bietet seine Internetseite.

Erlaubt sind nur die rot markierten Wege – die Rote Zone ist tabu

Für den Besuch der Heide gelten Regeln, an die sich alle halten sollten: So dürfen nur die Wege genutzt werden, die mit einer roten Markierung ausgewiesen sind. An vielen Stellen sind "wilde" Trampelpfade entstanden – verboten ist ihre Nutzung gleichwohl. Außerdem gibt es eine "Rote Zone", deren Betreten grundsätzlich nicht gestattet ist.

Das hat zweierlei Gründe: Einerseits sind manche Biotope hochsensibel und vertragen keinerlei Störung, andererseits sind aus der Zeit der militärischen Nutzung noch immer Blindgänger im Boden. Teile der Heide werden auch heute noch als Übungsplatz für die Bundeswehr genutzt. Ausführliche Informationen, Karten und GPS-Daten zum Herunterladen stellt das rührige Bündnis Heideterrasse auf seiner Internetseite bereit.

Ein Besuch im Lokal rundet den Besuch ab

Eine Reihe von Lokalen bietet sich an, um einen Ausflug in die Heide abzurunden. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt diese Liste nicht.

Auf der Burg Wissem führt Christoforo Nicosia das italienische Restaurant Quattro Passi (Montag und Mittwoch bis Samstag 11.30 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 21.30 Uhr; sonntags 11.30 bis 21.30 Uhr, Dienstag Ruhetag). In der Remise betreibt Nicosia auch das Café dell'Arte (täglich von 9 bis 19 Uhr.

Nur wenige Schritte vom Wegenetzwerk der Heide entfernt liegt das Ausflugslokal Heidekönig herrlich auf einer Wiese zwischen uralten großen Bäumen: Flammkuchen sind die Spezialität, es gibt weitere kleine Speisen, Kuchen und Eis. Im Oktober geöffnet von Mittwoch bis Sonntag, 11.30 bis 19.30 Uhr; ab November bis April wetterabhängig von Mittwoch bis Sonntag 11.30 bis 18 Uhr.

In Rösrath öffnet der Landgasthof Heideblick (An der Krumbach 3a) mittwochs bis sonntags von 11 bis 22 Uhr; Kuchen und hausgemachte Waffeln gibt es in der Zeit von 14 bis 18 Uhr.

Die Gaststätte Spicher Höhen, Am Waldstadion 1, öffnet von Dienstag bis Freitag ab 16 Uhr, am Samstag und Sonntag bereits ab 11 Uhr. In Altenrath gibt es den Jägerhof (Rambusch 1a), geöffnet Mittwoch bis Freitag 17 bis 23 Uhr, Samstag ab 11 bis 22 Uhr und sonntags von 11 bis 22 Uhr.

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Am Zugang zur Eilerberg-Tour im Königsforst liegt das spanische Restaurant Asado, Baumschulenweg, geöffnet dienstags bis donnerstags 17 bis 23 Uhr, freitags und samstags bis 24 Uhr, sonntags 14 bis 22 Uhr.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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