Harsche Worte sind nicht zu vernehmen von Torsten Burmester, auf einen öffentlich und laut ausgetragenen Streit ist er offensichtlich nicht aus.

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Leise Kritik in Richtung seines aktuellen Arbeitgebers, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), äußerte der SPD-Kandidat für das Oberbürgermeister-Amt in Köln aber doch: "Wir suchen in dieser Gesellschaft händeringend nach Menschen, die sich in der Kommunalpolitik engagieren", sagte Burmester: "Daher täten Arbeitgeber gut daran, ihren Arbeitnehmern so eine Kandidatur zu ermöglichen."

Burmester ist seit 2022 Vorstandsvorsitzender des DOSB und gab am Freitag in Köln seine Kandidatur für die Oberbürgermeister-Wahlen im kommenden September bekannt. Etwa zur selben Zeit teilte sein Arbeitgeber mit, dass ein Führungswechsel an der Spitze des Vorstands geplant sei. "Das nehme ich zur Kenntnis", sagte Burmester am Montag. Er halte "unter der Berücksichtigung von Transparenz und Neutralität" sowie "strikter Trennung von Kandidatur und Amt" vor allem zu Beginn einer Kandidatur beides für machbar.

Kein Kommentar vom DOSB

Am Ende sei es aber so: "Natürlich werde ich – wie ich es aus dem Sport kenne – darum kämpfen, erfolgreich aus einer Wahl hervorzugehen." Demnach müsste der Verband im kommenden September ohnehin einen personellen Umbruch vornehmen und eine neue Führungsfigur finden, die sich um die großen Themen Sportfördergesetz und mögliche deutsche Olympiabewerbung kümmert. Wann die Trennung von Burmester wie vonstattengeht, wird damit wohl eher zu einer finanziellen Frage um mögliche Lohnfortzahlungen oder eine Abfindung. Der DOSB wollte sich am Montag nicht weiter zu der Personalie äußern.

Vorwürfe, er stehle sich beim DOSB angesichts der Intransparenz-Vorwürfe rund um ein Empfehlungsschreiben zur Vergabe der World Games an Karlsruhe und nicht an Hannover aus der Verantwortung, wies Burmester zurück: "Ich bin stolz auf das Erreichte, ich habe viel umgesetzt im DOSB. Jetzt trete ich für ein kommunales Amt in unserer Demokratie an."

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Der CSU-Politiker Stephan Mayer, Mitglied im Sportausschuss des Deutschen Bundestages, hatte am Wochenende gefordert, Burmester müsse als OB-Kandidat unbedingt auf sein Amt beim DOSB verzichten, weil die Wahl in der viertgrößten Stadt Deutschlands ein Vollzeitjob sei. "Diese Forderung ist klar parteipolitisch motiviert", sagte Burmester dazu. Mayer war vor zwei Jahren zum DOSB-Vizepräsidenten gewählt worden. Das Amt hatte der Rechtsanwalt aus Altötting nicht antreten können, weil er keine Freigabe durch die Bundesregierung erhielt. Als ehemaliger parlamentarischer Staatssekretär hätte er eine Karenzzeit von zwölf Monaten einhalten müssen.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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