Nachdem Mazlom Sediqi, der bislang das Bistro "Foodangels" mit Lieferservice an der Etzelstraße in Weidenpesch betreibt, das leerstehende Ladenlokal diagonal gegenüber des Nippeser Marktes erstmals besichtigt hatte, war die Sache für ihn direkt klar. "Ich habe mich von Anfang an in diesen Laden verliebt", blickt er zurück.
Die gemütliche Optik mit den warmen Backsteinwänden, die elegant in den Raum integrierte Theke und die zentrale Lage – all dies sprach für ihn dafür, die Räumlichkeiten an der Wilhelmstraße 61 / Ecke Auguststraße zu übernehmen. "Viele Leute kommen bereits schauen und fragen, wann es losgeht. Wir haben richtig Lust, hier was zu machen. Es wird auf jeden Fall eine Bereicherung für Nippes werden."
Eröffnung im Februar geplant
Im November vergangenen Jahres war Schlüsselübergabe; seitdem hat er den Laden umgestaltet und renoviert sowie Behördengänge und Formalien erledigt. Zu Silvester hatte er erstmals mit dem Freundeskreis im neuen Laden gefeiert. Voraussichtlich Anfang oder Mitte Februar soll es mit seinem Restaurant "CabiNett" losgehen.
"Wir wollen zuvor eine Art Soft Opening machen, um die Gerichte von der Karte testweise zu kochen und das Konzept zu erproben", erläutert Jonas Rubers, der den Laden mit ihm betreiben wird. "Unser Ziel ist es, dass alle hinkommen und sich wohlfühlen können."
Die Stühle und Tische des Vorgänger-Lokals haben die beiden übernommen und restauriert. Für die Dekoration des Interieurs setzen sie auf Objekte von befreundeten Künstlern, die zahlreiche Skulpturen und Einrichtungsobjekte geschaffen haben. Ein Blickfang ist eine original aus Afghanistan stammende Rabab, ein gitarrenähnliches Saiteninstrument, die in einer Wandnische liegt.
Küche mit Zutaten vom Wochenmarkt
Zuvor befand sich in den Räumlichkeiten die "Melmac Trinkbar", noch davor einige Jahre lang das Restaurant "Willie Tanner", das die baskische Tapas-Variante Pintxos servierte. Beide Namen waren eine Hommage an die TV-Kultserie "Alf": Willie Tanner hieß der Vater aus der "Gastfamilie" des zotteligen Außerirdischen, Melmac war dessen Heimatplanet.
Auf der Karte des "CabiNett" werden unter anderem Burger, Pizza und Salate zu finden sein, sowie eine große Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten und ein Mittagstisch-Angebot mit kleineren Gerichten – aus Zutaten, die größtenteils vom direkt benachbarten Wochenmarkt auf dem Wilhelmplatz stammen sollen.
"Wir wollen genau das anbieten, was es in der Ecke noch nicht so gibt", erläutert Sediqi. Und das Ganze zu gut kalkulierten Preisen: "Auch Familien mit Kindern sollen sich bei uns einen Restaurantbesuch leisten können." Generell sollen, wie im "Foodangels"-Bistro, keine Fertigprodukte zum Einsatz kommen; alles ist aus eigener Herstellung. Auf der Getränkekarte soll es, neben den klassischen, wahlweise auch alkoholfreie Weine und Spritz-Getränke geben, sowie Kaffeespezialitäten.
Weiterbestand des "Foodangels" ist ungewiss
Wie es hingegen mit seinem bisherigen Laden an der Etzelstraße weitergeht, der bereits seit 2017 besteht, ist derzeit noch offen: Wie Sediqi erzählt, sei die Miete nochmals erhöht worden, auf ein für ihn nicht mehr tragbares Niveau. Eigentlich hatte er vor, beide Läden parallel zu betreiben. Derzeit ist er noch in einem Gespräch mit seinem Vermieter; bliebe es beim Status Quo, würde "Foodangels" in einem Monat schließen.
Ein Schritt, der ihm nicht leicht fiele. "Immerhin habe ich dort sieben Jahre meines Lebens investiert und das ganze Inventar, inklusive der Technik, neu gemacht." Das Bistro mit seinen Terrassenplätzen hat eine große Stammkundschaft; zudem gelang es ihm, die zuvor recht öde Ecke am Rande der Hochhaussiedlung etwas zu beleben. © Kölner Stadt-Anzeiger
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