Einen Neustart erlebte eine beliebte und altbewährte Veranstaltung in der Gemeinde Nettersheim. Denn das sogenannte Seniorensilvester, die Einladung der Gemeindeverwaltung an die älteren Mitbürger, die traditionell stets kurz vor dem Jahreswechsel stattfand, wurde nun in anderem Gewand neu aufgelegt.

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Zum Neujahrsempfang der Senioren hatte Bürgermeister Norbert Crump eingeladen, was der Beliebtheit der Veranstaltung keinen Abbruch tat. Rund 200 Gäste hatten sich angemeldet und genossen einen kurzweiligen Nachmittag im Holzkompetenzzentrum.

Fünf Jahre lang hatte die Gemeinde auf die Einladung ihrer älteren Mitbürger verzichten müssen. Nach der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen machten die Zerstörungen, die die Flut im Sommer 2021 im Naturzentrum angerichtet hatte, eine Durchführung unmöglich. Als zum jüngsten Jahreswechsel eine Neuauflage denkbar wurde, wurde aber auch deutlich, dass das Konzept überarbeitet werden musste.

Der Empfang in Nettersheim fand bislang vor Silvester statt

"Der Termin am Tag vor Silvester ist mittlerweile nur schwer zu realisieren", sagte Uschi Mießeler, Assistentin des Bürgermeisters. Viele seien mittlerweile zwischen den Jahren in Urlaub, und auch die Kollegen, die traditionell die Bewirtung und Betreuung der Gäste bei der Veranstaltung übernehmen, seien nur schwer verfügbar, zumal das Rathaus in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen sei.

Dass die Bereitschaft der Verwaltungsmitarbeiter groß ist, sich an dem Termin zu engagieren, konnte Leah Blindert, die den Neujahrsempfang organisiert hatte, sofort feststellen. "Als ich die Rundmail abgeschickt hatte, in der ich fragte, wer mitmachen würde, hatte ich schon nach wenigen Minuten die ersten drei Zusagen", berichtete sie.

Alle, die hier sind, haben sich freiwillig gemeldet.

Uschi Mießeler

Insgesamt waren 37 Gemeindemitarbeiter im Einsatz, servierten Kaffee und Kuchen oder hatten einfach nur Zeit zu einem Gespräch. "Alle, die hier sind, haben sich freiwillig gemeldet", betonte Mießeler. Die Begegnung mit den Menschen tue einfach gut, und die Senioren würden sich über die Abwechslung und die Gemeinschaft freuen.

Die Familienfreundlichkeit einer Kommune lasse sich nicht nur am Verhältnis zu Kindern und Familien festmachen, sondern auch zu den Senioren, führte Crump aus. "Sie sind eine Generation, die Gemeinschaft noch anders erlebt hat", sagte der Bürgermeister. Heute herrsche ein anderes Verständnis von Gemeinschaft vor. "Zeigen Sie sich, das können wir brauchen", warb er um die Beteiligung der Senioren, die viel Lebenserfahrung hätten.

Singende Rathausschwalben und zwei Tanzgruppen

Ein vielfältiges Programm hatte Blindert für die Veranstaltung ausgearbeitet. Begrüßt wurden die Besucher von Gesang der "Rathausschwalben", dem Chor der Nettersheimer Verwaltungsmitarbeiter. Nachdem die Besucher Kaffee und Kuchen genossen hatten, informierte Gemeindemitarbeiter Andre Schweers über die Angebote für Senioren, die das Nettersheimer Familienzentrum bereithält.

Mit zwei verschiedenen Tanzgruppen war die Tanzoffensive Nettersheim mit von der Partie, um die Besucher zu unterhalten. Und mit einem dreiviertelstündigen Programm trat die Musikkapelle Nettersheim auf und spielte gern gehörte Melodien. Über die Zukunft des Gebäudes der Eifelhöhen-Klinik nach dem Wegzug der Notunterkunft wurden die Gäste von Bürgermeister Crump informiert.

Passend dazu kam Frank Bosse vom Marmagener Begegnungsteam, das sich für ein kooperatives Zusammenleben mit den in Marmagen lebenden Geflüchteten engagiert, um die Grüße des Teams auszurichten. Er bildete damit nur eine kleine Abordnung der Gruppe, da der Großteil wie an jedem Freitagnachmittag rund um Marmagen unterwegs war, um Müll einzusammeln.

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So ganz unfestlich sollte die Veranstaltung aber nicht enden – auch wenn nicht, wie bisher gewohnt, am Ende des Seniorensilvesters ein Feuerwerk gezündet wurde. Nach dem Abendessen gestaltete Schweers eine Lightshow. Und dazu wurde mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr angestoßen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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