Das erste Bier schäumte in den Gläsern: Dann nahm sich Kai Olaf die Gitarre – ohne große Inszenierung.
Ein paar Worte, ein Lächeln, und dann begann er zu singen. Sofort wurde es still. Seine Stimme, kraftvoll und ehrlich, füllte den Raum, seine Texte erzählten Geschichten, in denen sich viele wiederfanden.
Der Singer/Songwriter hat sich längst eine treue Zuhörerschaft erspielt. Schon mit neun Jahren stand er auf der Bühne – damals bei zwei Benefizkonzerten mit
Seine Teilnahme an "The Voice of Germany" sei eine bewusste Entscheidung gewesen. "Ich wollte beweisen, dass ich auch nur mit meiner Stimme überzeugen kann." Es sei ihm nicht nur um das Abenteuer gegangen, sondern auch um die Chance, seine Musik einem größeren Publikum vorzustellen und vielleicht ein Studioalbum zu produzieren.
"Das hat leider nicht geklappt, aber dennoch würde ich es immer wieder tun", meinte er. Besonders die neuen Freundschaften, die er mit anderen Talenten geschlossen habe, seien für ihn ein großes Geschenk gewesen.
Sein persönliches Umfeld habe ihn dabei stets unterstützt. "Selbst Personen in meinem Freundeskreis, die Castingshows gegenüber eher kritisch eingestellt sind, haben sich mitreißen lassen." Die Zeit bei The Voice sei für alle aufregend gewesen, doch er sei froh, jetzt wieder auf seine Weise Musik machen zu können – ohne großes Fernsehen, dafür ganz nah am Publikum.
Und die Zukunft? "Ich hoffe immer noch, dass ich mal die Möglichkeit finde, ein Studioalbum aufzunehmen. Aber ohne Kontakte ist das ein ganz schön teures Projekt." Bis dahin mache er weiter wie bisher: "Ich spiele wieder überall, wo sich mir die Gelegenheit ergibt – jetzt mit wesentlich mehr Ehrgeiz und mehr Terminen als vorher."
Seine Lieder transportieren eine klare Botschaft: Authentizität und Empathie. "Als jemand, der als Kind und Jugendlicher sehr unter Mobbingerfahrungen gelitten hat, war es erstaunlich, dass die Leute auf einmal anfingen, mich zu verstehen." Genau das wolle er weitergeben: "Sei du selbst, rede darüber und schäme dich nie für deine Emotionen."
An diesem Abend im "Notenschlüssel" klang das letzte Lied aus, der Applaus hallte nach. Kai Olaf legte die Gitarre zur Seite, nahm einen Schluck Bier und sah in die Menge – dankbar, glücklich und bereit für die nächste Bühne © Kölner Stadt-Anzeiger
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