Menschen spazieren die Gehwege entlang, warten an den Bürgersteigen auf den Bus oder am Bahngleis auf ihren Zug.

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Die Bahnen schlängeln sich über die Gleise aus Richtung Köln kommend nach Dieringhausen und Gummersbach. Und mittendrin stehen kleine Ein- und Mehrfamilienhäuser, Geschäfte, ein Zoo und oben auf einem Hügel ein stillgelegter Bahnhof mit vor Tür und Fenster genagelten Brettern.

Mit viel Liebe haben die Modell-Eisenbahn-Freunde Gummersbach, deren Clubräume sich seit 20 Jahren an der Vollmerhausener Straße 36a befinden, in den vergangenen 15 Jahren an ihrer Ausstellungsfläche gewerkelt, gebastelt, gelötet und kilometerlange Schienen von 16,5 Millimetern Breite verlegt. Entstanden ist auf einer U-förmig angelegten, digital gesteuerten Anlage eine kleine Welt im Maßstab 1:87, darauf steht unter anderem der Bahnhof Dieringhausen in Anlehnung an den Gleisplan von 1942 – mit Bahnbetriebswerk und Drehscheibe.

"Schattenbahnhöfe" Gummersbach und Bergneustadt

Unter der Platte befinden sich die "Schattenbahnhöfe" Gummersbach und Bergneustadt (Abstellgleise für komplette Züge, die"im Schatten" liegen), sowie oberhalb ein Bahnhof im modernen Stil für ICE-Züge sowie weitere Schattenbahnhöfe, unter anderem Köln. Verbunden sind die verschiedenen Ebenen durch ein Tunnelsystem.

So nutzt man den zur Verfügung stehenden Platz im Ausstellungsbereich der Clubräume optimal aus, erklärt Vereinsvorsitzender Uwe Baumann. Der 67-Jährige ist seit 17 Jahren bei den Modell-Eisenbahn-Freunden und weiß, dass es ein zeitaufwendiges Hobby ist. "Wir treffen uns jeden Dienstag und sind bisweilen mit zehn Personen bis 22 Uhr beschäftigt", sagt Baumann. Den Enthusiasten wird aber auch finanziell einiges abverlangt. Technisches Verständnis ist sowieso gefragt. "Früher hat man einfach einen Schalter umgelegt, und schon sind die Züge gefahren. Heute läuft alles digital und da braucht man viel Know-How."

Zu den Modell-Eisenbahn-Freuden gehören immerhin 19 Mitglieder

Derzeit gehören den Modell-Eisenbahn-Freuden immerhin 19 Mitglieder an, doch Nachwuchs-Probleme werden auch hier diskutiert. "Die Jugend ist nur schwer zu begeistern, und leider stehen in den meisten Fällen auch die Eltern nicht dahinter", sagt Baumann.

Bereits seit Kindertagen begeistert von Modelleisenbahnen ist Kerstin Leppin aus Wiehl und als einzige Frau bei den Modell-Eisenbahnern seit zwei Jahren dabei. "Es geht auch um Holzarbeiten und Elektrik. Das muss alles gelernt werden, wenn man am Ende eine vernünftige Anlage vor sich stehen haben will", sagt die 62-Jährige, die bereits viel von ihren Kollegen gelernt hat. Und das sei es, was den Verein ausmache.

Baumann rührt die Werbetrommel: "Jeder, der Modelleisenbahner werden möchte, kann zu uns kommen und dafür alles lernen, was nötig ist." Mit der Anlage seien die Mitglieder zwar nun so gut wie fertig, doch Pläne für die Zukunft werden bereits geschmiedet: "Wir wollen in einem hinten liegenden Raum eine Märklin-Anlage bauen und Interessierte einladen, diese mit uns zusammen zu errichten."

Wer die Gummersbacher Modell-Eisenbahn-Freunde kennenlernen und sich die Anlage und die Clubräume in Vollmerhausen einmal ansehen möchte, der hat jetzt im November und Dezember wieder die Möglichkeit. Denn der Verein veranstaltet seine Modellbahntage (siehe Infokasten). Baumann schwärmt von der besonderen Atmosphäre in der Vorweihnachtszeit: "Es ist immer schön, mit anzusehen, wie die Augen der Kinder strahlen beim Anblick der fahrenden Züge. Und die Älteren schwelgen in Erinnerungen, weil sie an so manches aus ihrer Kindheit oder Jugend erinnert werden."

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Offene Türen

Die Modellbahntage in den Clubräumen an der Vollmerhausener Straße 36a finden statt an den Dienstagen, 26. November und 3. Dezember, jeweils 16 bis 20 Uhr, und an den Samstagen, 30. November und 7. Dezember, jeweils 11 bis 18 Uhr. Um eine Voranmeldung bei den Modell-Eisenbahnern wird gebeten, unter (0 22 61) 2 61 82 oder per Mail an info@mef-gm.de.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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