Die ungefähre Herkunft des durchdringenden Geruchs nach Ottobenzin war relativ schnell klar: Die Quelle muss auf dem Betriebshof des Grünflächenamts auf dem Friedhofsgelände am Friesenweg gelegen haben.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Am Montag war man auf dem Betriebshof damit beschäftigt, die Folgen des offenbar ungewollten Ausflusses von Benzin in die Kanalisation zu beseitigen.

Ein Mitarbeiter schachtete mit einem Bagger an der Einfahrt ein mehrere Meter tiefes Loch aus, weil der Kraftstoff dort offenbar auch ins Erdreich gelangt war. Die ausgekofferte sandige Erde wurde von einem Entsorgungsunternehmen in mehreren Containern abgefahren. Ein Mitarbeiter des Umweltamts nahm Proben.

Der Betriebshof am Rande des Friedhofs Birkenberg selbst schien eigentlich über die Tage stillgelegt zu sein, am Montag war dort ein ziemlicher Betrieb – außerplanmäßig. Polizei, die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) und das Umweltamt waren vor Ort.

Nachbarn hatten am Wochenende mehrfach erst bei der Feuerwehr und bei der Polizei und TBL Alarm geschlagen. In den Häusern rechts des Friedhofs soll der Benzingestank durch die Kanalisation über die Keller in die Häuser gedrungen sein. Manche Nachbarn sollen über Übelkeit geklagt haben, auch von Erbrechen ist die Rede.

Nachbarin Sabine Wingen sagte: "Wir waren letzte Nacht verzweifelt." Sie hat zwei Kinder und macht sich Sorgen um die Gesundheit. Am Samstag, weiß Nachbar Michael Jansen, konnten weder die Feuerwehr noch TBL und Polizei die Ursache ausmachen. Eine Kanalspülung soll kurzfristigen Erfolg gebracht haben. Der Gestank kam aber wieder.

Am Sonntag war man sicher: Die Ursache liegt auf dem Grünflächenamts-Betriebshof, vom Hof lief jetzt ein Rinnsal Benzin auf den Friesenweg. Die TBL versuchte, die Bodeneinläufe zu verschließen, um einen weiteren Schadstoffeintrag in den Kanal zu verhindern. Der Gestank blieb den Anwohnern erhalten, selbst auf dem Friesenweg. Selbst am Montagnachmittag konnte man den Kraftstoff noch riechen. Von den städtischen Mitarbeitern vor Ort war keine Information zu bekommen. Auch den Nachbarn verriet niemand, woher das Benzin gekommen war.

Nachbar: Hier ist was faul

Die eigentliche Quelle, möglicherweise ein leck geschlagener Tank oder ein umgekippter Reservekanister, konnte anscheinend nicht ausfindig gemacht werden. "Mitarbeiter des Fachbereichs Umwelt stellten am Montagmorgen vor Ort fest, dass im Umfeld des betroffenen Bereichs ein Eintrag von Betriebsstoffen in den Untergrund und in den Kanal stattgefunden hat. Die Ursache hierfür ist derzeit noch unbekannt, die weitere Sachverhaltsermittlung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen", heißt es von der Stadtverwaltung.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

"Zur weiteren Schadensvermeidung und Bekämpfung der Geruchsbelästigung wurde der betroffene Bodenbereich durch ein Fachunternehmen ausgekoffert. Darüber hinaus ist ein weiteres Fachunternehmen mit der Reinigung des Kanals beauftragt worden."

Ein Nachbar sagte: "Da ist doch was faul an der Sache." Er wunderte sich darüber, dass auch samstags und sonntags auf dem Hof gearbeitet werde.  © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.