Vergangenes Jahr feierte Leichlingen über drei Tage die 50. Auflage des traditionellen Stadtfestes. Was dem Namen nach wie eine städtische Veranstaltung klingt, bedeutet in Wahrheit einen erheblichen Arbeitsaufwand für die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins "Leichlinger Stadtfest", die selbiges bislang komplett eigenständig auf die Beine gestellt haben.
Dieser Aufgabe sehen sich der Vorsitzende Carsten Schulz und seine Mitstreiter nicht länger gewachsen. Sie wollen die Organisation in professionelle Hände geben.
Seit 16 Jahren bringe er sich bei dem "ungefähr 100 Stände" umfassenden Leichlinger Stadtfest ein, erinnerte sich Schulz. Mittlerweile überschreite die Ausrichtung aber die Kapazitäten des Vereins. Einerseits sei es immer schwieriger, ehrenamtlichen Nachwuchs zu finden, andererseits sei der bürokratische Aufwand für die drei verbliebenen Mitglieder "einfach nicht mehr stemmbar". Dies betreffe formell notwendige Dinge wie die Ausarbeitung eines Sicherheitskonzepts, aber auch Probleme, die vorher nicht absehbar seien: Letztes Jahr habe es beispielsweise acht verschiedener Stromanschlüsse zur Energieversorgung bedurft, so Schulz.
Ein Leichlinger Unternehmen für das Leichlinger Stadtfest
Gerade bei den technischen Herausforderungen sei es hilfreich, auf die Kompetenz eines professionellen Unternehmens zurückgreifen zu können, führte der Vereinsvorsitzende aus. Das Team von "Grammoevents" habe jahrelange Erfahrung bei der Realisierung größerer Veranstaltungen: So habe das Unternehmen vergangene Session die Organisation des Karnevalszelts von der "Vereinigung Leichlinger Karneval" übernommen. Auch die Musikreihe "Livelingen", den Weihnachtsmarkt und die erste Ausgabe einer Art "kölscher Wiesn" stellte "Grammoevents" erfolgreich auf die Beine.
Ein anderer Aspekt sei bei der Entscheidung, die Organisation des Stadtfestes abzugeben, aber noch bedeutsamer gewesen: "Uns war wichtig, dass es ein Leichlinger Unternehmen macht", stellte Schulz klar. "Joshua kommt gebürtig aus Leichlingen und kennt hier jede Straße." Was nach einer Phrase klinge, sei tatsächlich sehr relevant: Wenn zur Debatte stehe, welche Zufahrtswege für das Fest gesperrt werden müssen, sei es von Vorteil, wenn der Organisator sich vor Ort auskenne und auch für die Betroffenen ein bekanntes Gesicht sei.
Weiterhin das Leichlinger Stadtfest "von Vereinen für Vereine"
"Gäb’s den Joshua nicht, hätten wir die Ämter niedergelegt und den Verein aufgelöst", betonte Schulz. Joshua Mers selbst hat fest vor, den Charakter der Veranstaltung zu erhalten: "Es soll grundsätzlich das Fest von Vereinen für Vereine" bleiben. Zwar seien auch gewerbetreibende Händler anzutreffen, aber diese benötigten erfahrungsgemäß keine Unterstützung. "Vereine sind da pflegeintensiver", bekräftigte Schulz. Für sie sei es außerdem von Vorteil, dass "Grammoevents" möglicherweise Kostenpunkte für die Bühne oder Toilettenwägen reduzieren könne. "Wenn ich fünfmal im Jahr eine Bühne brauche, wird es günstiger, als wenn ich sie nur einmal miete", so der 27-jährige Unternehmer.
Dieses Jahr sei es geplant, das Stadtfest in enger Kooperation zu organisieren und einen Übergang zu ermöglichen, ordnete Schulz ein. Ab 2026 hoffe er, dass "Grammoevents" die Planung alleine stemme. Vereine, die das letzte Mal nicht dabei waren, seien herzlich eingeladen, sich wieder anzumelden. Allerdings sei der Ansprechpartner mit "Grammoevents" jetzt ein anderer. Interessenten können sich an die neu eingerichtete E-Mail-Adresse, grammoevents@leichlinger-stadtfest.de, wenden. © Kölner Stadt-Anzeiger
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.