"Ich war auch leicht entgeistert", sagt Klaus Schmitz. Was den Euskirchener Kämmerer ungläubig zurückließ?

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Die Zustände vor den Papiercontainern auf dem Containerplatz im Bereich der Technischen Dienste an der Alfred-Nobel-Straße.

Dort stapelt sich die Kartonage seit einigen Tagen meterhoch. Und die Container selbst platzen aus allen Nähten. Einen Vorwurf an das Entsorgungsunternehmen Schönmackers will Schmitz aber nicht machen. "Die tun ihr Bestes. Teilweise wird der Container täglich geleert", sagt Schmitz im Gespräch mit dieser Zeitung.

Papiercontainer in Euskirchen platzen aus allen Nähten

Mitunter sei das Aufkommen an Altpapier und Kartonage so groß, dass selbst ein frisch angelieferter Container schnell wieder voll sei, wenn die Mitarbeiter der Technischen Dienste nur das Papier und den Karton hineinwerfen, der sich vor dem vollen Container gestapelt hat.

Laut Schmitz müssen sich die Bürger für den Zustand auf dem Containerplatz selbst an die Nase fassen: "Viele machen sich nicht die Mühe, die Kartons kleinzumachen oder möglichst klein zu falten. Stattdessen werden die Kartons einfach so in den Container geworfen. Klar, dass der dann schnell voll ist."

Aufkommen von Altpapier und Kartonage steigt stetig an

Bei den Containern mit den Schlitzen, davon gibt es auf dem Platz zwei, sei es auch nicht anders. Teilweise werde, so der Kämmerer, die Kartonage so gefaltet, dass sie nicht durch den Schlitz passe. "Dann denkt der nächste, dass der Container voll ist und legt seine Kartonage vor dem Container ab", so Schmitz.

Man beobachte bereits seit einiger Zeit das immer größer werdende Aufkommen an Altpapier und Kartonage. Wahrscheinlich komme man nicht umher, bald einen zweiten großen Container aufzustellen. Eine Papierpresse für den Containerplatz sei keine wirkliche Alternative. Die müsse, so Schmitz, von Fachpersonal bedient werden – allein aus Sicherheitsgründen. Das Geld müsse dann über die Abfallgebühren reingeholt werden.

78-Jährige fischt Kleidung aus Container, um sie auf dem Trödel zu verkaufen

Mit dem kuriosen Fall einer geschäftstüchtigen 78-Jährigen aus Euskirchen mussten sich am Sonntag Polizeibeamte an der Euskirchener Georgstraße befassen.

Gegen 14 Uhr, so teilte die Polizei mit, entdeckten Streifenbeamte zwei geöffnete Altkleidercontainer. Davor hielt sich die Seniorin auf, die sichtlich eifrig mit Kleidungsstücken hantierte. Einige hatte sie in ihren Armen, andere bereits in den übervollen Kofferraum ihres Autos gepackt.

Auf Nachfrage der Beamten erklärte die Dame ohne Umschweife, dass sie die Kleidungsstücke sowie weitere Gegenstände, die sie offenbar gesammelt hatte, noch am selben Tag auf einem Trödelmarkt verkaufen wollte. Der Pkw der Frau war bis unter das Dach mit Kleidung und Sperrmüll bepackt – ein fahrender Flohmarkt auf vier Rädern.

Die Beamten setzten den Verkaufsplänen aber ein jähes Ende: Die Kleidung musste die Frau vor Ort zurücklassen. Außerdem erhielt sie einen Platzverweis. Ermittlungen ergaben, dass die Altkleidercontainer bereits vor einigen Tagen von Unbekannten aufgebrochen wurden. Eine Anzeige wegen Diebstahls wurde gefertigt.

Altkleidercontainer: Mitnehmen kommt einem Diebstahl gleich

Die 78-Jährige erhielt von den Beamten den eindringlichen Hinweis, den Vorfall als Anlass zu nehmen, ihren Flohmarktstand künftig mit legalen Mitteln zu bestücken.

In diesem Zusammenhang weist die Polizei darauf hin, dass Kleidungsstücke in einem Altkleidercontainer keineswegs herrenlos sind. Sie gehören rechtlich dem Betreiber des Containers. Das Mitnehmen von Kleidung aus diesen Behältern stelle einen Diebstahl dar.

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Defekte oder aufgebrochene Container sollten sofort bei der Polizei oder bei den Betreibern gemeldet werden. Gefundene Gegenstände dürften nicht einfach mitgenommen werden. Hier greifen gesetzliche Vorgaben zum Eigentumsschutz.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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