Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) und die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft verlassen die Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter).
Beide gehören zu den mehr als 60 deutschsprachigen Hochschulen und Forschungsinstitutionen, die "ein Zeichen setzen wollen" und jetzt gemeinschaftlich angekündigt haben, ihre Aktivitäten auf der Plattform einzustellen. "Der Rückzug ist Folge der fehlenden Vereinbarkeit der aktuellen Ausrichtung der Plattform mit den Grundwerten der beteiligten Institutionen: Weltoffenheit, wissenschaftliche Integrität, Transparenz und demokratischer Diskurs", heißt es in der Pressemitteilung der Initiative.
Die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft fördern, sind auf der Plattform X nicht mehr gegeben
"Die Veränderungen der Plattform X – von der algorithmischen Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte bis zur Einschränkung organischer Reichweite – machen eine weitere Nutzung für die beteiligten Organisationen unvertretbar. Der Austritt der Institutionen unterstreicht ihren Einsatz für eine faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Kräfte. Die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft fördern, sind auf der Plattform nicht mehr gegeben", heißt es in der Erklärung weiter.
Grundsätzlich seien der H-BRS bei Social-Media-Kanälen, auf denen sie aktiv ist, zwei Kriterien wichtig, so Hochschulpräsidentin Marion Halfmann. Einerseits sei dies die Vertrauenswürdigkeit und Qualität der Inhalte, andererseits die Möglichkeit, ihre Zielgruppen zu erreichen. Beides sei bei X kaum noch gegeben. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg setzt weiter auf ihre anderen Social-Media-Kanäle wie LinkedIn, Instagram und Facebook. Wie die anderen Hochschulen werde die H-BRS die Entwicklung dieser Plattformen weiterhin beobachten.
Universität Bonn prüft noch in ihren Gremien, ob sie die Plattform X verlassen will
Bei der Universität Bonn ist der Entscheidungsprozess dazu noch nicht abgeschlossen. "Ein möglicher Rückzug aus der Plattform X wird derzeit in den zuständigen Gremien sorgfältig geprüft. Dieser Prozess gewährleistet eine fundierte und breit abgestützte Entscheidung, die sowohl unsere Werte als auch die Kommunikationsanforderungen der Universität berücksichtigt", so Pressesprecher Andreas Archut auf Nachfrage der Redaktion. © Kölner Stadt-Anzeiger
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