Bekanntlich sollte laut Personenbeförderungsgesetz bis zum 1. Januar 2022 eine vollständige Barrierefreiheit im Öffentlichen Personennahverkehr hergestellt sein. In Köln hinkt man auf vielen Strecken hinterher, auch auf der Buslinie 127.

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Deshalb hatte die Ehrenfelder Bezirksvertretung 2022 den barrierefreien Umbau der Haltestellen Heinrich-Mann-Straße, Nüssenberger Straße, Ollenhauerring und Schumacherring beschlossen. Die gute Nachricht: Die Haltestellen Heinrich-Mann-Straße und Nüssenberger Straße wurden bereits ausgebaut, die schlechte: Es wird wesentlich teurer als erwartet.

Kosten für barrierefreien Umbau verdoppeln sich

Wie das Amt für Straßen und Radwegebau mitteilte, verdoppeln sich die Gesamtkosten annähernd: von den zunächst geschätzten 466.100 Euro auf nunmehr veranschlagte rund 934.100 Euro. Dies sei "auf die allgemeinen Preissteigerungen in den letzten Jahren sowie unter anderem auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen." Denn die dem Baubeschluss zugrundeliegende Kostenberechnung war bereits vor dem Beginn des Kriegs angefertigt worden, die hohen Preissteigerungen seien da nicht absehbar gewesen.

Auch als die Ehrenfelder Bezirksvertretung den Beschluss zum barrierefreien Umbau der Haltestellen etwa zwei Wochen nach Kriegsbeginn fasste, habe man die finanziellen Konsequenzen für die Baummaßnahme noch nicht erkennen können.

Die Stadt Köln werde das aber kaum direkt belasten, denn der Umbau der Bushaltestellen gelte grundsätzlich als "Investitionsmaßnahme in besonderem Landesinteresse" und sei nach dem Gesetz über den Öffentlichen Personennahverkehr förderfähig.

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Demnach trägt "go.Rheinland", der gemeinsame Dach-Zweckverband des Zweckverbands Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) in der Region Köln/Bonn und des Zweckverbands Aachener Verkehrsverbund (AVV) den Hauptteil der Kosten und damit auch der Kostensteigerungen. Nunmehr, so die Verwaltung, sei "eine Förderung in Höhe von rund 840.690 Euro" für den Umbau der vier Haltestellen zu erwarten.

Auch was den Zeitplan für die Maßnahme angeht ist man beim Amt für Straßen und Radwegebau optimistisch: "Der Umbau der beiden verbleibenden Bushaltestellen ist in 2024 vorgesehen."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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