Gut besucht war auch die zweite Auflage des "Festival der Vielen" am Samstag im Gummersbacher Stadtgarten – vor allem am Nachmittag, bevor es am Abend empfindlich kühl wurde.

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Unter dem Motto "Love Music! Hate Fascism!" setzten der Jugendmigrationsdienst Waldbröl des Internationalen Bundes (IB) und der Verein Kultur-Konter Oberberg als Veranstalter gemeinsam mit knapp 20 Ausstellern aus Parteien, Bündnissen und Organisationen ein starkes Zeichen für demokratische Vielfalt und gegen Rechtsextremismus im Oberbergischen Kreis.

Engagierte Jugendliche

Kathrin Rzany vom Jugendmigrationsdienst Waldbröl des Internationalen Bundes freute sich, dass nachmittags besonders auch Familien mit Kindern gekommen waren, um sich über demokratische und antirassistische Initiativen im Kreis zu informieren. Sie schilderte, dass es gerade auch bei den Jugendlichen die Tendenz gebe, sich gegen Rassismus und Ausgrenzung zu wehren, und den Wunsch, sich für eine offene tolerante Welt zu engagieren. Dafür sei es wichtig, Begegnungs- und Vernetzungsmöglichkeiten zu schaffen. Rzany betonte, dass es für den Erhalt der Demokratie bündnisübergreifend erforderlich sei, dass alle Gruppierungen zusammenarbeiten.

Es reiche nicht aus, mit einer einmaligen Kundgebung seinem Standpunkt Ausdruck verliehen zu haben: "Dranbleiben ist wichtig." In diesem Zusammenhang habe der Kultur Konter die Petition "Oberberg bleibt stabil" gestartet, die an den Kreistag übergeben werden soll. Ziel sei, sich klar gegen die AfD abzugrenzen und jegliche Zusammenarbeit mit dieser Partei auszuschließen. Musikalisch wurde die Veranstaltung von den Bands "Vavunettha", "Ein Punk Band", "Tapehead und Noni", "Gosse", "Natureboys" und "Acoustic Bomb" untermalt. Mit Pop, Rock, Hip-Hop, Metal und Punk deckten die Musiker ein breites Spektrum ab und bezogen in ihren Texten deutlich Stellung etwa gegen Rassismus und Ausgrenzung. Kathrin Rzany schilderte, dass sie bei der Auswahl der Gruppen auf deren Bezug zu Oberberg geachtet habe.

Aktion stieß auf Zuspruch

"Das schauen wir uns einfach mal an", war die Intention, mit der Lukas Tomaßen in einer Fünfergruppe aus dem Jugendzentrum Lindlar zu dem Open Air in den Gummersbacher Stadtgarten gekommen war. "Die Aktion gefällt mir", berichtete er. Zwar hätten die Songs nicht alle seinen Geschmack getroffen, aber die Musiker seien klasse. Anfangs habe er nicht gewusst, dass die Veranstaltung gegen Faschismus gerichtet sei: "Aber da stehe ich voll dahinter."

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Auch die Gummersbacherin Edda Sänger bekennt, dass sie das Festival ihrer politischen Einstellung wegen besucht habe. Mitgebracht hat sie ihren zwölfjährigen Sohn Mathis Bénas. "Diese Musik ist nicht unbedingt mein Fall", erklärt sie mit einem Schmunzeln, doch der Junge ist begeistert: "Das ist ein Konzert gegen Rechts – da wollte ich auf jeden Fall hin."   © Kölner Stadt-Anzeiger

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