Sie ist die dritte in Erftstadt und sie soll nicht die letzte bleiben: In Kierdorf auf dem Martinusplatz wurde jetzt eine rote Bank aufgestellt, die weit mehr ist als ein Möbelstück.

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Sie soll ein Zeichen setzen gegen Gewalt gegen Frauen, auf ihr findet sich auch die bundesweite Hilfenummer für Frauen, die 116 016. Die Idee der "Roten Bank" stammt aus Italien. Die Gleichstellungsbeauftragten im Rhein-Erft-Kreis haben sie 2021 aufgegriffen.

In Erftstadt geht seither eine "Rote Bank" in Innenräumen von öffentlichen Einrichtungen, in Kirchengemeinden, Parteibüros, Geschäften und Institutionen auf Wanderschaft. Der Frauenbeirat hat sich außerdem das Ziel gesetzt, dass in jedem Stadtteil eine solche Bank stehen soll. In Liblar auf dem Kirchenvorplatz von St. Alban und in Erp auf dem Margret-Jüssen-Platz stehen bereits Exemplare.

Gewalt wird von der WHO als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen gewertet

Die Farbe Rot symbolisiert Blut und damit Gewalt. Gleichzeitig steht die Bank als Zeichen dafür, dass Plätze frei bleiben, wenn Frauen häuslicher Gewalt zum Opfer fallen. Rund jeden dritten Tag sterbe in Deutschland eine Frau durch Gewalt ihres Partners, teilt dazu die Erftstädter Gleichstellungsbeauftragte Margret Leder mit.

Gewalt werde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen benannt. Laut einer EU-Studie werde jede dritte Frau irgendwann in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt. Doris Fricke und Petra Dünnwald als Vorsitzende des Frauenbeirates wollen weiter Farbe bekennen zum gewaltfreien Umgang zwischen Mann und Frau in der Familie und der Öffentlichkeit.

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In Kierdorf hat die Dorfgemeinschaft das Projekt einhellig unterstützt, der Geschichtskreis Kierdorf hat die ausgewählte städtische Bank demontiert, aufbereitet, gestrichen und auf dem Martinusplatz wieder aufgestellt.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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