Mehr als 4000 Besucherinnen und Besucher weniger als sonst üblich hat das Team des Freibads in Bergneustadt in dieser Saison gezählt.

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"In den Jahren davor waren es immer mehr als 20.000, dieses Jahr nur 16.000", berichtet Freibadsprecherin Nanette Mai. Am Sonntag, 8. September, haben sich die Türen des Bads zum letzten Mal geöffnet, ehe die Saison in Bergneustadt für dieses Jahr endete. Auch in den anderen Freibädern im Oberbergischen Kreis ist die Badesaison vorbei. In Wallefeld seit dem 1., in Engelskirchen seit dem 9. und in Bielstein seit dem 10. September.

Freibadsaison: "Auf einer nassen Wiese möchte niemand liegen"

Im Gummersbacher Naturfreibad Bruch war bereits Ende August mit der letzten Sommerferienwoche Schluss. "Wir öffnen das Bad immer nur für zwei Monate rund um die Sommerferien und dann auch nur an sommerlichen Tagen. Denn auf einer nassen Wiese möchte niemand liegen", berichtet Harald Kawczyk, Leiter der Gummersbacher Stadtwerke, die das Naturfreibad Bruch betreiben. In diesem Jahr habe man das Naturfreibad an 20 Tagen geöffnet.

"An diesen Tagen haben wir knapp 6000 Besucher gezählt", so Kawczyk. Das seien zwar etwas mehr als im Vorjahr gewesen, aber weniger als in den Jahren davor. "Das Problem ist, dass es im Sommer nicht mehr nachhaltig warm ist. Wir hatten selten viele schöne Tage hintereinander", sagt Kawczyk, der angesichts dieser schwierigen Wetterbedingungen im Sommer insgesamt zufrieden mit der Besucherzahl ist.

Gummersbach: Fahrradfahrer zahlen im Naturfreibad Bruch keinen Eintritt

Ein besonderes Lockmittel für seine Besucherinnen und Besucher hatte sich das Team des Naturfreibads vor einiger Zeit ausgedacht: Alle, die mit dem Rad zum Bad kommen, zahlen keinen Eintritt. "Wir fänden es schön, wenn dieses Angebot noch mehr Leute annehmen würden. Schließlich führt der Radweg direkt am Bad vorbei. Und es passt auch generell viel besser, mit dem Rad statt mit dem Auto zu einem Naturfreibad zu fahren", meint Kawczyk.

Einen finanziellen Verlust bedeute dieses besondere Angebot für Radfahrer aber eher nicht. "Dadurch, dass es sich um ein Naturfreibad handelt, haben wir viel weniger Kosten als andere Freibäder. Vor allem sind das Personalkosten. Aber natürlich muss vor Ort auch die Infrastruktur geschaffen werden, Getränke und Speisen müssen eingekauft werden. Die Kalkulation ist bei dem wechselhaften Sommer schwieriger geworden."

Genügend Personal im Freibad Bergneustadt dank Minijobs

Nanette Mai aus Bergneustadt kann, zumindest was das Personal angeht, nur Positives aus Bergneustadt berichten. In dieser Saison hatte sich das Freibadteam dazu entschieden, Rettungsschwimmer auf Minijob-Basis einzustellen. Dieses Konzept habe sich bewährt. "Wir hatten immer genügend Personal und konnten jeden Tag öffnen", so Mai.

Auch sie vermisst einen konstant warmen Sommer. "Und viele Leute kommen an bewölkten Tagen nicht mehr ins Freibad. Das war früher anders", sagt sie. Dabei hat das Freibad in Bergneustadt auch neben dem Wasser einiges zu bieten: Es gibt einen großen Spielplatz, ein Beachvolleyballfeld sowie die längste Wasserrutsche in Oberberg.

Umbaumaßnahmen im Bielsteiner Freibad für multifunktionale Nutzung

Diverse Umbaumaßnahmen hat es auch im Bielsteiner Freibad schon vor der Badesaison gegeben, darunter die Erneuerung des Dachs und die Installation einer PV-Anlage. Nun, nachdem die Freibadsaison vorbei ist, sollen die Umbaumaßnahmen bis in den Herbst fortgesetzt werden, denn: "Wir möchten das Gebäude multifunktional nutzen. Wir stellen dem BSV Bielstein, der seinen Sportplatz gegenüber dem Freibad hat, die Umkleiden über die Wintermonate zur Verfügung – mit Zugang vom Sportplatz aus", berichtet Andreas Zurek, Betriebsleiter der Freizeit- und Sportstätten Wiehl.

Mit der Saison im Freibad sei er halbwegs zufrieden. Mit insgesamt 33.500 Badegästen, davon 12.000 allein im August, seien etwas mehr Besucher als im Vorjahr (30.000) gekommen. "Aber auch im vergangenen Jahr war der Sommer schon kein guter. 2022 hatten wir 42 500 Gäste", blickt Zurek zwei Jahre zurück. Personell sei man gut aufgestellt gewesen und habe bereits zum Saisonstart besprochen, bei einem guten Spätsommer bis Mitte September zu verlängern. "Das hat sehr gut geklappt", lobt Zurek.

Entspannt habe sich die Personallage auch im Naturfreibad Wallefeld, berichtet Sabine Rothkegel, Vorsitzende des Freibadvereins. "Wir hatten dieses Jahr an echt vielen Tagen geöffnet, obwohl das Wetter nicht so prickelnd war. Wir sind stolz auf unsere ehrenamtliche n Helferinnen und Helfer. Für uns war es insgesamt eine gute Saison, zirka 3000 Badegäste haben wir gezählt", sagt sie. Am vollsten wurde es in Wallefeld tatsächlich am letzten Öffnungstag Anfang September, an dem nicht nur Sonne und Hitze ins Wasser lockten, sondern auch das Abschlussgrillen.

Mit Personalmangel zu kämpfen hatte dagegen das Panoramabad in Engelskirchen, deshalb wurden die täglichen Öffnungszeiten etwas verkürzt. "In den Ferien haben wir die Zeiten aber wieder verlängert", berichtet Guido Lemmer von den Gemeindewerken Engelskirchen, der sich mit insgesamt 26.000 Badegästen grundsätzlich zufrieden zeigt. "Wir lagen damit zwar etwa fünf Prozent unter dem Vorjahr. Aber, wenn man das Wetter mit einbezieht, ist das in Ordnung."

Im Vorjahr sei das Engelskirchener Freibad zudem länger als alle anderen geöffnet gewesen und lockte gerade zum Ende der Saison noch einmal viele Badegäste. Dieses Jahr waren die Schließungszeiträume in ganz Oberberg recht ähnlich.

Ungefähre Besucherzahlen im Jahr 2024 in Oberbergs Freibädern

6000 Badegäste kamen ins Naturfreibad Bruch in Gummersbach.

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16.000 Mal wurde in dieser Saison das Freibad in Bergneustadt besucht.

33.500 Besucher zählte das Freibadteam in Bielstein dieses Jahr.

3000 Besucher schwammen hochgerechnet im Freibad Wallefeld.

26.000 Badegäste besuchten das Panoramabad in Engelskirchen. (lth)  © Kölner Stadt-Anzeiger

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