Die Kirchengemeinde St. Nikolaus hat etwas zu feiern. Seit 160 Jahren besteht ihr Kirchenchor St. Cäcilia.

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Aus diesem Anlass gab es am Sonntagvormittag ein festliches Hochamt mit dem neuen Subsidiar, Pastor Karl-Josef Windt. "Ich denke, ein Gründungsmitglied haben wir nicht dabei", scherzte der Geistliche, der zuletzt in Köln-Rodenkirchen tätig war.

Seelsorgebereichskirchenmusiker Volker Prinz freute sich sehr, denn die Pause für den Chor war aus unterschiedlichen Gründen lang. Die Corona-Regeln machten Proben und Konzerte unmöglich, zudem erlitt Prinz selbst im Dezember 2021 einen schweren Verkehrsunfall, von dem er sich nur langsam erholte.

Euskirchen-Kuchenheim: Über 150 Menschen hören Spatzenmesse zu

Nach einem langen Ausfall und einer ausgiebigen Wiedereingliederungszeit ist er nun wieder voll dabei. Sehr zur Freude der Sängerinnen und Sänger des Jubelchores, aber auch des Kirchenchores von St. Martinus in Kirchheim.

Beide Sängerscharen fusionierten vor drei Jahren zur Chorgemeinschaft Kantorei Kirchheim und Kuchenheim, die am Sonntag im Festhochamt ihr erstes großes Projekt aufführte. Die "Spatzenmesse" C-Dur KV 220 von Wolfgang Amadeus Mozart lockte mehr als 150 Menschen in die Pfarrkirche St. Nikolaus.

Da wurde es auch auf der Empore ganz schön eng, denn die Wirren der vergangenen Jahre haben dem Chor keineswegs Substanz, Motivation und Kraft genommen. Engagiert wie zuvor, verwöhnten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Volker Prinz die Zuhörer mit warmherzig strahlenden Klängen.

Mozarts Spatzenmesse wurde 1776 am Salzburger Dom uraufgeführt

Das Stück wurde seinerzeit am Ostermontag 1776 im Salzburger Dom uraufgeführt und ist eine "Missa brevis et solemnis", also eine recht kurze, aber üppig besetzte Messe. Das Orchester inklusive Pauken und Trompeten wurde hier von Antonia Wiskirchen an der historischen Schorn-Orgel zusammengefasst. Damit hatte sie alle Hände voll zu tun, denn der Tonsatz ist vielfältig.

Sie musizierte ebenso wie der Chor mit viel Freude, Herzlichkeit und Fingerfertigkeit. Im "Sanctus" brachte sie die Spatzen zum Klingen, eine Begleitfigur mit knappen Vorschlagsnoten der Violinen, die an Vogelzwitschern erinnert und der Messe ihren Namen gab. Freude sprudelte aus jedem Takt, der erklang.

Solisten begeisterten mit ihren weichen Stimmen

Zudem hatten sich die Sängerinnen und Sänger dem Werk sehr sorgfältig gewidmet, nicht nur Töne und synchrone Absprachen gelernt, sondern auch Emotionen aufgenommen und vermittelt. Dazu passten die Worte, die Pastor Karl-Josef Windt der Gemeinde mit auf den Weg gab. Alles drehte sich um die Liebe zu Gott, zum Göttlichen, aber auch die Nächsten- und die gesunde Selbstliebe. Das gesamte Festhochamt war Balsam für die Seelen der Besucher.

Sechs Sätze umfasst die Spatzenmesse, die von großer Leichtigkeit geprägt ist. Brillant gelang Volker Prinz die Auswahl der Solisten, die einfach perfekt zum Stil Mozarts passten. Carla Hussong (Sopran), Franziska Schacht (Alt), Jens Lauterbach (Tenor) und Sebastian Neuwahl (Bass), allesamt freischaffende Künstler aus Köln.

Chorleiter Volker Prinz dirigiert das Programm erneut am 23. November

Sie griffen die Schlankheit der Musik toll auf, begeisterten mit ihren jung und weich klingenden Stimmen und ihrem liebevollen Gesang. Sogar der Bass klang hell und kein bisschen brummig. Die Stimmen harmonierten wunderbar miteinander, artikulierten freundlich, klar und sanft und glänzten nicht nur in der Spatzenmesse, sondern auch noch in anderen eingeschobenen Stücken.

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"Ave verum" und "Laudate Dominum", ebenfalls aus der Feder von Wolfgang Amadeus Mozart, gehören zu den berühmtesten seiner sakralen Werke und gehen ganz besonders ans Herz. Hier kam vor allem die Sopranistin Carla Hussong ganz zauberhaft zur Geltung. Sehr natürlich mit dezentem Vibrato und insgesamt großer Innigkeit sangen die vier Solisten, die neben ihren Solo-Parts auch den Chor unterstützten.

Chorleiter Volker Prinz erhebt am Samstag, 23. November, um 17 Uhr in St. Martinus in Kirchheim erneut den Taktstock und führt die Kantorei Kirchheim und Kuchenheim durch dieses bewegende Programm.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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