Im Kardinal-Schulte-Haus veranstaltete das Tumorzentrum Rhein-Berg das dritte onkologische Forum, um über den aktuellen Stand der Krebsforschung und neue Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Dabei wurden die aktuellen Therapieoptionen bei Hautkarzinomen thematisiert.
Die Ursachen für Hautkrebs liegen meist weit in der Vergangenheit zurück: Sonnenbrände in Kindheit und Jugend oder grundsätzlich eine anhaltend intensive UV-Bestrahlung durch Sonne und Solarium. Der Begriff Hautkrebs fasst unterschiedliche Krebserkrankungen der Haut zusammen. Die häufigsten sind dabei das Basalzellkarzinom und das Spinaliom, die auch als heller oder weißer Hautkrebs bezeichnet werden. Die dritthäufigste Hautkrebsart ist das maligne – bösartige – Melanom, auch gefürchtet als schwarzer Hautkrebs, der Metastasen bilden kann.
Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in Deutschland
Mit weit mehr als 200.000 neuen Fällen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland – mit steigender Tendenz und immer jünger werdenden Patienten. Allerdings ist er nur für ein Prozent aller Krebstodesfälle verantwortlich. Denn eine frühe, interdisziplinäre Behandlung verhindert oft das Schlimmste. Doch dafür ist ein abgestimmtes Vorgehen wichtig, wie es sich die Netzwerkorganisation Tumorzentrum Rhein-Berg auf die Fahnen geschrieben hat.
Onkologisches Forum Bergisch Gladbach: Zeit spielt bei Diagnose wichtige Rolle
Bei seinem dritten Onkologischen Forum unter der Überschrift "Hauttumor – was tun?", zu dem das Zentrum jüngst Experten der unterschiedlichsten Fachdisziplinen an einen Tisch geholt hat wurde deutlich, dass in Zeiten großer Ressourcenknappheit die größte Herausforderung darin liegt, dass der Patient bei einem ersten Verdacht oder auch ab der Diagnosestellung an die richtige Adresse weitergeleitet wird und möglichst keine kostbare Zeit verloren geht, die die Erfolgsaussichten der Behandlung schmälert.
Angemeldet hatten sich über 70 Teilnehmende aus einem Einzugsgebiet des gesamten Rheinisch-Bergischen Kreises.
"Da Hauttumore eine heterogene Gruppe von Tumoren mit unterschiedlichem Wachstum, Therapiebedarf und -ansatz sind, werden die Betroffenen zunächst auch bei den unterschiedlichsten Fachärzten vorstellig", so die Beobachtung von Dr. Horst-Dieter Weinhold, Vorsitzender des Vorstands des Tumorzentrums und selbst Strahlentherapeut.
Oft stehe am Anfang eine Gewebeuntersuchung, doch dann müsse rasch eine Weiterleitung an größere chirurgische Einheiten, internistische Onkologen oder auch Radioonkologen erfolgen. "Welchen Weg die Patienten nehmen und welche Therapie empfohlen und durchgeführt wird, bleibt leider häufig dem Zufall überlassen und hängt von persönlichen Erfahrungen und dem Netzwerk der Primärdiagnostiker sowie den Ressourcen in der jeweiligen Region ab", stellt er fest. Genau da wolle das Tumorzentrum ansetzen und mit seiner interdisziplinären Ausrichtung eine "zeitnahe und zielgerichtete Versorgung gewährleisten".
Hautkrebs: Therapie darf kein Zufallstreffer sein
Denn eine erfolgreiche Therapie dürfe kein Zufallstreffer sein. Das Zentrum biete zuverlässige Strukturen unter einem Dach, um kurze Wege und eine möglichst breit aufgestellte Begutachtung und Behandlung zu garantieren.
Auf der Tagesordnung standen auch Beispiele auffälliger Hautveränderungen, regelmäßige Screenings, die grundsätzliche Erkennung bösartiger Tumore, die plastische Chirurgie mit Hautersatzverfahren und Vollhauttransplantationen im Gesicht. Jede Behandlung sei zielgerichtet, wurde bei den Fachvorträgen der Dermatologen und Onkologen Borquez und Hennesser deutlich.
Damit sich alle an einer Hauttumorbehandlung beteiligten Fachleute auf kleinem Dienstweg Befunde zuschicken können, es für den Patienten keine langen Wartezeiten gibt und damit gleichzeitig eine Plattform existiert, steht ein Hauttumorzentrum Rhein-Berg auf der Wunschliste der beteiligten Fachleute im Vorstand des Tumorzentrums Rhein-Berg. © Kölner Stadt-Anzeiger
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