Kurz vor dem 11.11. geht es wie jedes Jahr los: Die Kölner Musikverlage veröffentlichen Schlag auf Schlag ihre neuen CDs.

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Wer wissen will, welche Lieder in der kommenden Session neu dazukommen, kann sich auf den Samplern einen Überblick verschaffen. Gleich drei davon erscheinen an diesem Freitag: "Karneval der Stars" von Pavement Records, "Megajeck" von Dabbelju und "Kölsch & Jot" von Spetacolonia. Mit etwas Abstand erscheint dann am 8. November noch "Kölsch für alle" von Manfred Rolefs Label "M steht für Musik".

Kölsch & Jot

Schon im vergangenen Jahr kam Jürgen Hoppes Label "Spektacolonia" nicht mit einer CD aus und präsentierte deshalb ein Doppelpack mit 29 Titeln. Die siebte Ausgabe von "Kölsch & Jot – Top Jeck" setzt jetzt noch einen drauf: Insgesamt 35 Songs stellt die Doppel-CD für die Session 2025 vor.

"Vom ersten Tag an sind wir unserem Konzept treu geblieben", sagt Hoppe bei der Vorstellung des neuen Samplers im "Haus Unkelbach" am Donnerstagvormittag. Damit meint er die Förderung von Nachwuchskünstlern. "Überschrieben ist der Sampler mit Zeitgeist, Trend und Tradition", fährt er fort. In den Titeln werde der Zeitgeist von Zusammenhalt, Liebe und dem Gefühl der Zusammengehörigkeit widergespiegelt.

Auch der Trend hin zu mehr Rock, Pop und auch Funk finde sich auf der neuen "Kölsch & Jot", genauso aber auch Tradition. Und das nicht nur bei Künstlern wie JP Weber und King Size Dick mit "Blau un Wiess", Björn Heuser mit "Minge ahle Hoot" oder Micky Brühl mit "Kölsche Mädche" – Hoppe ziehe seinen Hut besonders vor der "Sichtweise vieler junger Künstler, die die Tradition hochleben lassen".

Zu den auf der neuen CD vertretenen Nachwuchskünstlern gehören etwa Chanterella ("Kölle, mi Antidepressivum" und "Jaqueline"), Bel Air ("Nit mit un nit ohne Dich" und "Glanz und Gloria") und Bohei ("Em Unkelbach jebütz" und "Kind des Karneval"). Aluis haben sich für ihre Sessionsnummer "10m²" mit der Brassband Druckluft zusammengetan und damit eine tanzbare Nummer rausgebracht, die gerade bei jungem Publikum erfolgreich sein könnte.

Die Nummer eins auf der neuen "Kölsch & Jot" kommt von Eldorado und JP Weber und zitiert das Sessionsmotto: "Wenn Dräum widder blöhe". Eldorado-Sänger und neuerdings auch zweiter Geschäftsführer von "Spektacolonia" Manuel Sauer sagt: "Ich habe jetzt nicht den Anspruch die neue Nikuta zu sein." Das Motto habe ihn einfach angesprochen und in dieser von Krisen gerüttelten Zeit viel beschäftigt. Er wisse, dass das Lied nicht die Welt verbessern kann, "aber wenn wir den Leuten ein paar Minuten Frieden schenken, ist mein Ziel erreicht". Eigentlich sollte JP Weber den Titel alleine einspielen, aber nur mit Flitsch ging es nicht. So kam es dann zur Zusammenarbeit mit Eldorado. Die Band hat noch zwei weitere Titel auf der CD: "Bes zom Mond" und "Sibbe Bröcke".

Megajeck

Ein Highlight auf der 28. Ausgabe "Megajeck" vom Dabbelju ist "Süpers Hans" von Ludwig Sebus. Erst im Mai hatte der mittlerweile 99-Jährige sein neues Lied "Die wiesse Duuv" in den Räumen des Kölner Musik-Verlags an der Maternusstraße vorgestellt. "Nachdem wir die eine Produktion abgeschlossen hatten, kam er direkt mit der nächsten Idee", sagt Dabbelju-Chef Wolfgang Löhr bei der Vorstellung des neuen Samplers am Mittwochmittag. Kölns Grandseigneur selbst konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht wie geplant anwesend sein und das Lied über seinen Freund Hans Süper selbst präsentieren.

Auf dem neuen Sampler sind erneut etablierte Krätzchensänger wie Sebus und et "Klimpermännche" Thomas Cüpper, aber auch Newcomer vertreten. Darunter etwa die noch sehr junge Band Favorit mit "Ich find dich joot", die Löhr als vielversprechende Nachwuchskünstler im Kölner Karneval herausstellt. Auch zwei von der Akademie des Festkomitees Kölner Karneval geförderte Bands haben einen Platz auf dem Sampler gefunden: Stadtjeföhl besingen mit "Fuffzehnmol" ihre Liebe zur Stadt und Karnevallica versuchen es in dieser Session mit dem etwas kreativeren "R(h)ingkapitän".

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Etwas aus der Reihe der sonst viel nach Schlager klingenden und größtenteils kölschen Titel tanzt "Jeck Infekt" von Hans Danz mit tanzbaren Beats und Rap. Traditioneller ist etwa "Dat deit mer nit!" von Thomas Cüpper, der sich über die unvermeidliche und doch unerhörte Flatulenz in der Öffentlichkeit nach einer leckeren Ähzezupp amüsiert. Der Verlags-Chef selbst singt mit Bernd Löhr als Zwei Hillije in "Fahrzeug*innenreinigung" über das Gendern – ein etwas abgenutztes Thema verpackt in einen klugen Text mit Begriffen aus der Automobil-Welt.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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