"Ach wär' ich nur ein einzigmal ein schmucker Prinz im Karneval, dann würdest du Prinzessin mein, das wär zu schön um wahr zu sein."
Schon in den 1950er-Jahren besangen und lobpriesen die Menschen diesen für jeden Jeck wohl einzigartigen Job im rheinischen Karneval. Einmal Prinz zu sein. Und daran hat sich bis heute auch nichts geändert.
"Prinz zu sein im Dreigestirn, ist einfach wunderbar und macht mega viel Spaß", schwärmt jetzt mehr als 70 Jahre später auch der amtierende Brühler Karnevalsprinz Benny I. Als "ziemlich beste Freunde" möchte er mit seinem Bauern Ralf und seiner Jungfrau Alexia das Amt und die Session auch dazu nutzen, um für dieses höchste Amt im Karneval zu werben.
Vereinszugehörigkeit ist keine Voraussetzung für das höchste Amt im Karneval
Denn der "Facharbeitermangel" hat offensichtlich auch die Brühler Karnevalsszene erfasst. So fehlen dem Festausschuss Brühler Karneval noch die Tollitäten für die nächste und die übernächste Session – bis 2027. "Wir suchen dringend neue Tollitäten", erklärt der Vizepräsident des Festausschusses Brühler Karneval, Georg Müller. Entsprechende Handzettel sind bereits im Umlauf. Darauf steht: "Noch nichts vor in der kommenden Session? Dann werdet Dreigestirn, Prinz oder Prinzessin in Brühl."
"Damit gemeint sind Prinzenpaare, Dreigestirne und auch Damendreigestirne", sagt Müller. Gleiches gelte natürlich auch für die Kinder. Außer klassische Dreigestirne und Prinzenpaare dürfen sich herzlich gerne auch drei Freundinnen für das Amt bewerben. Die Voraussetzungen seien eigentlich auch gar nicht schwer zu erfüllen. So braucht es keine Vereinszugehörigkeit. "Wichtig ist nur, dass die Kandidaten ein bisschen Zeit in der Session und Freude am Karneval sowie an den Menschen haben und auch schon mal gerne im Rampenlicht stehen", erklärt Müller.
Allerdings die Zeit drängt. Der Festausschuss Brühler Karneval hat inzwischen sogar schon das Programm für die nächste Proklamationsfeier zusammengestellt und dafür auch schon sämtliche Entertainer und Bands verpflichtet. "Solche Planungen laufen ja immer mindestens ein Jahr im Voraus", erklärt Müller.
Los geht es Anfang Januar 2026 im Brühler Tanzsportzentrum. Die Gäste erwartet ein hochkarätiges Programm mit Björn Heuser, Willi und Ernst, die Brühler Tanzgruppen, Martin Schopps, Heddemer Twix, die Höhner und die Räuber. Bewerbungen für das vakante Amt nimmt Vizepräsident Georg Müller per E-Mail entgegen. © Kölner Stadt-Anzeiger
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