Nachdem am vergangenen Freitag (24. Januar) die neue Verdi-Tarifrunde für Bund und Kommunen begonnen hat, startet die Gewerkschaft am Montag, 27. Januar mit ersten Streikmaßnahmen in Köln sowie punktuell in Kommunen von Leverkusen bis Bonn. Eine Kundgebung ist nicht geplant.

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Die Streikmaßnahmen sollen so niedrigschwellig angesetzt sein, dass die Bürgerinnen und Bürger keine spürbaren Einschränkungen bei den Dienstleistungen der Stadtverwaltung erfahren sollen, sagte eine Verdi-Sprecherin am Sonntag auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger".

Die Stadt Köln hatte in einer Meldung von einem "Warnstreik" gesprochen, dem sich Tarifbeschäftigte der Stadtverwaltung inklusive Bühnen und Kitas anschließen würden. Dem sei nicht so, stellt Tjark Sauer, Bezirksgeschäftsführer von Verdi klar.

Verdi will bei Einschränkungen für Eltern und Öffentlichkeit rechtzeitig informieren

"Unsere ersten Streikmaßnahmen am 27. Januar 2025 werden gezielt Bereiche betreffen, die die Arbeitgeberin Stadt Köln treffen sollen, aber noch keine Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger zur Folge haben. Dementsprechend sind am Montag auch keine Schließungen von städtischen Kitas durch Streikmaßnahmen zu erwarten."

In der Tarifrunde für Bund und Kommunen sei am Freitag die erste Verhandlungsrunde von dreien ergebnislos beendet worden. "Die Beschäftigten erwarten von der Arbeitgeberseite in der zweiten Verhandlungsrunde ein verhandlungsfähiges Angebot", so Sauer weiter. Die Gewerkschaft werde nach eigenen Angaben auch in Zukunft rechtzeitig darauf hinweisen, wenn Eltern und Öffentlichkeit durch Warnstreiks mit Einschränkungen rechnen müssen.

Verdi und der Beamtenbund fordern acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. In besonders belastenden Jobs, etwa im Gesundheitsbereich mit Wechselschichten, soll es höhere Zuschläge geben.

Tarifrunden: Das fordert Verdi

Weitere Forderungen drehen sich um die Themen Arbeitszeit und Flexibilität. Die Gewerkschaften wollen für alle Beschäftigten drei zusätzliche freie Tage, für Gewerkschaftsmitglieder sollen es vier Tage sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen zudem persönliche Arbeitszeitkonten erhalten. Damit sollen sie selbst entscheiden können, ob sie sich Überstunden auszahlen lassen oder diese zum Beispiel für zusätzliche freie Tage nutzen.

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Direkt oder indirekt betroffen von den Verhandlungen sind deutschlandweit rund 2,5 Millionen Menschen. Die zweite Verhandlungsrunde findet am 17. und 18. Februar und damit knapp eine Woche vor der Neuwahl statt. Die voraussichtlich finale Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März angesetzt. (mit dpa)  © Kölner Stadt-Anzeiger

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