Stolze sechs Jahrzehnte sind es jetzt, in denen der CVJM Siegburg seine Zeltlager anbietet. Tausende von Siegburgerinnen und Siegburgern sowie Sommerfrischler aus der Region knüpfen schöne, spannende und lustige Jugenderlebnisse an die Fahrten, die lange nach Texel führten, bis dort der angestammte Campingplatz nicht mehr zur Verfügung stand.

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Dann ging es für drei Sommerferien ins idyllische Weserbergland auf die Spuren des Rattenfängers von Hameln und jetzt zum ersten Mal ins idyllische Schwangau: Dort standen im Sommer die Zelte aus Siegburg am Fuß von Schloss Neuschwanstein.

An den Zielen und mangelndem Interesse liegt es nicht, wenn Neele Brandt, Mitarbeiterin bei den Jugendfreizeiten und beim CVJM für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, jetzt Alarm schlägt: Denn die Finanzierung der Fahrten ist gefährdet.

Lebensmittel, Zeltplatz, Reisebusse, alles wird für den Siegburger CVJM teurer

"Aufgrund gestiegener Kosten und dem Verlust tragender Sponsoren ist der CVJM Siegburg e.V. nun mehr denn je auf finanzielle Unterstützung angewiesen", teilt die 22-Jährige mit. Fast alles werde teurer, Lebensmitteln und Zeltplatzmieten ebenso wie Reisebusse, die gemietet werden müssen. Trotzdem hat sich der CVJM entscheiden, den Preis von 445 Euro nicht anzuheben: "Um insbesondere Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien weiterhin die Teilnahme an den Ferienfreizeiten zu ermöglichen", wie Neele Brandt betont.

Der CVJM habe zwar einige verlässliche Sponsoren, doch das reiche nicht aus. Ferdinand Zeich, 1. Vorsitzender des CVJM Siegburg: "Daher suchen wir nach neuen Sponsoren und Förderern, die uns helfen, diese wertvollen Projekte aufrechtzuerhalten." Zudem brauche es stärkere Unterstützung durch die Kommunen und das Land.

"Ob einmalige zweckgebundene Geld- beziehungsweise Sachspenden oder längerfristige Förder-Partnerschaften, jede Form der Unterstützung trägt einen wichtigen Teil zur Sicherung der Ferienfreizeiten bei", betont Neele Brandt. Für Kinder aus Familien mit wenig Geld gibt es Rabatte und das Projekt Sternzelt, für das bei der Anmeldung ein sozialer Obolus entrichtet wird, um anderen Kindern und Jugendlichen die Mitfahrt zu ermöglichen.

Im kommenden Sommer geht es wieder ins Schwangau

Den neuen Standort – kommenden Sommer geht es wieder nach Schwangau – findet Neele Brandt optimal, auf dem Programm stehen unter anderem Fußball, Volleyball, Tischtennis, ein Waldspiel-Cluedo, Batiken, Gesellschaftsspiele, Bootfahren, Singen und vieles mehr. Ein Küchenteam kocht frisches Essen, bis zu zehn Kinder und Jugendliche kommen in einem Zelt unter. 65 waren im Sommer mit von der Partei, möglich sind maximal 70 Plätze.

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Neele Brandt selbst fuhr 2012 im Alter von zehn Jahren nach Texel. "Ich habe das schon als Kind als sehr wertvolle Erfahrung wahrgenommen", schildert sie. Selbstständiger würden die Teilnehmenden durch das Leben im Zeltlager, schlössen Freundschaften und kämen aus ihrer "Komfortzone, um neu Dinge zu entdecken". Jetzt arbeitet sie wie so viele andere ehemalige Teilnehmende im Team mit und besitzt das Zertifikat als Jugendleiterin. Wohl fühle sie sich im Team, vor allem die Kreativität mache ihr großen Spaß, sagt Brandt, die als Eventmanagerin bei der Stadt Troisdorf arbeitet.

Wer Sponsor werden oder anderweitig helfen will, kann sich per E-Mail mit Neele Brandt in Verbindung setzen.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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