Vor ein paar Wochen wurde am Bauspielplatz Senkelsgraben noch groß gefeiert: 30 Jahre Förderverein. Doch nach feiern ist Ihnen derzeit nicht zumute. Was ist der Grund?

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Nein. Nach feiern ist uns wirklich nicht mehr zumute. Seit nun mehr vier Jahren verhandelt unser gemeinnütziger Verein mit der Stadtverwaltung und der Kölner Jugz GmbH über die geplante Entlastung unseres Vereins. Und bisher hat sich nichts getan.

Das heißt?

Wir als Förderverein haben weiterhin eine Dreifach-Funktion. Wir sind Träger, Betreiber und Förderer des Bauspielplatzes. Es ist uns zwar gelungen, den Spielbetrieb im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der Jugz mit zwei Vollzeitstellen für pädagogisches Fachpersonal zu professionalisieren, aber in Sachen Entlastung der Dreifach-Funktion stehen wir auf der Stelle. Seit rund zwei Jahren stocken die Verhandlungen mit Stadt und Jugz zur Übertragung der Trägerschaft. Die ist nach einer gemeinsam vereinbarten Satzungsänderung durch unseren Verein möglich gemacht worden.

Es bleibt also alles weiter bei Ihnen und dem Vorstand des ehrenamtlich tätigen Vorstands des Fördervereins hängen?

Ja. Das ist Kräfte raubend, wir werden ja auch nicht jünger. Im kommenden Jahr steht unser Vorstand wieder vor Neuwahlen. Der Altersdurchschnitt liegt knapp über 67 Jahren, ehrenamtlich tätig sind wir seit nunmehr 26 Jahren.

Bauspielplatz Senkelsgraben steht vor dem endgültigen Aus

Auch wenn es kräfteraubend ist, wollen Sie dennoch weiter machen?

Wir haben uns entschieden, dass wir doch noch mal kandidieren wollen. Allerdings auch wirklich jetzt mit einer Reißleine. So geht es einfach nicht mehr weiter.

Was meinen Sie mit Reißleine?

Sollte die Trägerschaft nach Ablauf des ersten Jahres unserer Wahlperiode keine Übertragungslösung zwischen dem Förderverein, der Stadt und der Jugz finden, werden wir den Mietvertrag für den Bauspielplatz kündigen. Das Areal würde somit wieder in städtische Obhut übertragen werden. Mit Beginn des zweiten Jahres der Wahlperiode, werden wir auf einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung die Auflösung des Fördervereins anstreben.

Was das Aus für den Bauspielplatz bedeutet.

Leider ja. Aber wir wollen und müssen mit dieser Entscheidung auch in den Verhandlungen zwischen der Jugz und der Stadt wirklich ein Signal setzen, dass die mal zu Potte kommen.

Woran liegt es, dass Stadt und Jugz nicht "zu Potte kommen"?

Wir vermuten, es liegt letzten Endes natürlich am Geld. Und man hört ja derzeit, wo überall im sozialen Bereich gespart werden soll…

In 26 Jahren Ehrenamt ist das für Sie wohl nichts Neues.

Ja, wir haben über Jahrzehnte hier ein Paradies für die Kinder geschaffen. Haben das Gelände mit einer großen Rutsche ausgestattet, haben eine Seilbahn, ein Beachvolleyballfeld, Kett-Cars und vieles mehr. Die Kinder kommen hier jeden Tag mit Freude hin. Rund 25 sind es täglich, in den Ferien sind es weit über 50. Sie alle bekommen ein warmes Mittagessen. Es gibt aber auch Kitas und Schulen, die hier auf dem Gelände einen Tag verbringen. Aber all das haben wir nur erreicht, weil wir uns engagiert haben und durch Gönner tatkräftig unterstützt worden sind. Dennoch geht uns langsam die Kraft aus.

Sie haben einen Brief an die Porzer Politik und die Oberbürgermeisterin vorbereitet.

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Wir wollen unsere Entscheidung als Hilferuf verstanden wissen und hoffen, dass irgendwelche Leute jetzt mal wach werden und sagen, das wollen wir nicht und das kann so nicht sein. Eine Schließung des Bauspielplatzes, dem wir einen Großteil unseres Lebens gewidmet und von Herzen gerne geschenkt haben, schmerzt. Aber trotz allen Wollens, hohem Zuspruch, viel Empathie und Liebe zum Bauspielplatz uns Verantwortlichen vor Ort jedwede Zukunftsperspektive für ein Fortbestehen des Bauspielplatzes fehlt. Vielleicht werden wir aber durch den Brief auch an anderen Stellen gehört werden.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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