Der Rheinische Kunstpreis ist nach 22 Jahren Geschichte. Der Kreistag hat entschieden, die Auszeichnung nicht mehr zu verleihen.

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Formell wurde dazu eine entsprechende Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland beendet. Der Preis war seit seiner Einführung 2002 mit 20.000 Euro dotiert und ging auf den Kunstpreis des Rhein-Sieg-Kreises zurück, der erstmals 1979 verliehen worden war. Letzte Preisträgerin ist damit Gertrud Riethmüller, die ihre Installationen ab November 2025 im LVR-Landesmuseum Bonn zeigen wird.

Michael Solf, kulturpolitischer Sprecher der CDU, erläuterte "mit einigen Worten des Abgesangs" den Weg zur Entscheidung: Anfangs habe der Preis eine Erfolgsgeschichte geschrieben, sich aber mittlerweile überlebt. "Das Verfahren drohte zur Routine zu werden", sagte Solf, gleichzeitig sei er "thematisch eingeengt" gewesen.

Michael Solf: Höheres Preisgeld und mehr Marketing würden den Rhein-Sieg-Kreis überfordern

Ein "weiter so" ergebe keinen Sinn, und wenn, dann nur mit höherem Preisgeld und mehr Marketing. Damit aber wäre der Kreis überfordert. Solf betonte, der Haushaltsausgleich sei nicht der Grund gewesen. Wer das denke, habe die Maßstäbe verloren. Für das Ende habe er persönlich sich schweren Herzens entschieden, aber auch mit Stolz auf das Erreichte.

Aus dem Rhein-Sieg-Kreis waren als Preisträger Gabriele Pütz aus Bad Honnef (2004), Masoud Sadedin aus Troisdorf (2016) und Herbert Döring-Spengler aus Lohmar (2020) gekommen. Gleich vier Preisträger kamen aus Düsseldorf, Yun Lee (2006), Christoph Pöggeler (2008), Elger Esser (2010) und Zipora Rafaelov (2014).

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SPD wollte stärkere Ausrichtung auf Region und jüngere Kunstschaffende

Landrat Sebastian Schuster hatte anlässlich der letzten Verleihung an Riethmüller Ende Oktober noch davon gesprochen, der Rhein-Sieg-Kreis "befinde sich in Gesprächen bezüglich einer Neuausrichtung". SPD und Volksabstimmung stimmten gegen die Entscheidung. Der kulturpolitische Sprecher der SPD Nils Suchetzki sagte, seine Fraktion habe den Preis stärker regional und auf jüngere Kunstschaffende zuschneiden wollen.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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