Der Hausrotschwanz ist zum "Vogel des Jahres 2025" gewählt worden. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) verbindet damit die Forderung nach mehr Biodiversität, extensivere Landwirtschaft und naturnahe Gärten.
Das "Rotschwänzchen" ist ein graziler, spatzengroßer Singvogel und häufig in menschlichen Siedlungen unterwegs, weil es hier bisher gute Bedingungen zum Brüten gefunden hat.
Als echter "früher Vogel" ist der Jahresvogel schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang aktiv und lässt seinen melodischen Gesang lautstark erklingen. Damit ist er im Sommer die erste Stimme im morgendlichen Vogelkonzert.
Die leuchtend roten Schwanzfedern sind nicht zu übersehen
Hausrotschwänze wirken nervös, sie sitzen selten still, sondern flitzen umher, knicksen mit den Beinen und zittern mit dem Schwanz. Seine Schwanzfedern leuchten unübersehbar rot. Ansonsten ist das Männchen grauschwarz und das Weibchen graubraun befiedert.
Den Winter verbringt der Hausrotschwanz meist in Nordafrika oder dem Nahen Osten. Einige Vögel bleiben auch über die kalte Jahreszeit bei uns. Und angesichts des Klimawandels könnten es künftig auch noch mehr werden. Als Insektenfresser ist er vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Im Oberbergischen ist der Hausrotschwanz noch häufig anzutreffen. In jüngerer Zeit scheint er sich jedoch stellenweise etwas rar gemacht zu haben, so zum Beispiel im Raum Morsbach. Die einst hohen Brutzahlen haben sich hier etwas reduziert. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Brutbestand im Bergischen Land unter dem Klimawandel künftig entwickelt.
Nistkästen sind eine Hilfe
In Nordrhein-Westfalen leben rund 130 000 bis 150 000 Brutpaare. Damit zählt der Hausrotschwanz noch zu den ungefährdeten Arten. Er gehört zu den Gebäudebrütern, auch Nischenbrüter genannt, die es durch Sanierungen immer schwerer haben, Nistmöglichkeiten zu finden. Da wo Brutplätze wegfallen, kann man den Frühaufsteher unter den Vögeln durch Anbringen von Halbhöhlen-Nistkästen sinnvoll unterstützen.
Für seine Bewerbung zum Jahresvogel hatte ihm der Nabu folgende Sätze in den Schnabel gelegt: "Ein Mauerwinkel, ein Hohlraum oder Dachvorsprung - mehr brauche ich nicht. Energiesparende Wärmedämmungen, Sanierungen und Neubauten finde ich super - doch bitte mauere mein Nest nicht ein." Tatsächlich haben es die Hausrotschwänze an modernen Gebäuden immer schwerer, Nistmöglichkeiten zu finden. Naturnahe Gärten im Umfeld helfen zudem beim Auffinden ihrer bevorzugten Nahrung, Insekten aller Art.
www.vogeldesjahres.de © Kölner Stadt-Anzeiger
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