Die Gute Stube der Stadt Bergisch Gladbach ist in die Jahre gekommen: Das Bürgerhaus Bergischer Löwe muss saniert werden.

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Was auf ihn zukommt, weiß Norbert Pfennings noch nicht so ganz genau. "Erstmal muss ja eine Machbarkeitsstudie kommen", sagt der Geschäftsführer des Bürgerhauses Bergischer Löwe.

Nach 44 Jahren im Dauerbetrieb steht in nächster Zeit beim Bergischen Löwen, dem Wahrzeichen der Stadt, eine Generalsanierung an. Die "Gute Stube", Ort für Theater, Karnevalssitzungen, Konzerte, Messen und Versammlungen, ist in die Jahre gekommen.

Wer mitunter genauer hinschaute, bemerkt den ein oder anderen Schönheitsfehler. So sind als Beispiel die Treppenstufen außen zum Aufgang zum Restaurant teils marode, das Geländer weist an einigen Stellen hässliche Rostflecken auf, Farblack ist abgeplatzt. Vieles muss angegangen werden.

Die Stadt will sich bei den Finanzpolitikern zunächst das "Go" für eine Untersuchung holen. Schon das wird eine Großaufgabe: Aufgrund der komplexen Situation wird mit einer dreijährigen Grundlagenarbeit gerechnet, rund 800.000 Euro soll die Studie kosten. Denkmalschutz und Urheberrechte des damaligen Architekten Gottfried Böhm müssen gewahrt bleiben bei einer Sanierung.

Das Gebäude mit seiner roten Fassade und den prägenden Terrakottafliesen im Innenbereich muss eins zu eins zurück aus der Sanierung kommen. Angaben zu Kosten, Informationen zur Zeitschiene: Dafür ist es noch zu früh. Fest steht: Das nächste Großsanierungsprojekt steht für Bergisch Gladbach an.

Studie soll Auskunft geben über die Kosten der Sanierung

Gedanken an die Kölner Oper und deren galoppierende Sanierungskosten schiebt der Löwen-Geschäftsführer beiseite. So müsse es ja nicht kommen. Norbert Pfennings könnte sich damit anfreunden, dass sein "Haus" für vielleicht drei bis vier Jahre jeweils über den Sommer geschlossen wird, bei einem laufenden Betrieb. In diesem Zeitraum könnte dann saniert werden, das umfangreiche Programm zu den anderen Zeiten weiterlaufen. "Warten wir die Studie ab", sagt er.

Als mögliches Modell denkt die Stadt auch an eine Sanierung in einem Rutsch als Möglichkeit. Dann müsste eine Ausweichstätte gefunden werden, vielleicht in einer der umliegenden Schulaulen. Auch eine Leichtbauhalle, sagt Pfennings, könnte man errichten. Vielleicht in der Umgebung des Löwen, wer weiß. Letztlich hängt alles am Geld, die in Aussicht gestellte Studie soll Antworten geben.

Die Toilettenanlage muss in jedem Fall saniert werden

Die Stadt tue alles für die Pflege des Bürgerhauses, sagt Pfennings. Es gehe auch nicht um einen Sanierungsstau. Sondern um das, was nach über vier Jahrzehnten im Dauerbetrieb zu sanieren sei. "Bei der Toilettenanlage muss sicher etwas gemacht werden", zählt Pfennings beispielhaft auf. Da könne das Bürgerhaus im Vergleich zu anderen Häusern eine Modernisierung gut gebrauchen.

Interessant: Die Stadt will zur Bewertung des Gebäudes einen digitalen Zwilling erstellen. Auf diese Weise seien gutachterliche Erkenntnisse leichter einzuschätzen, das Gesamtbild des Gebäudes griffiger. Angegangen werden soll auch eine Sanierung der Tiefgarage, kündigt die Stadt an. Eines der Probleme: Die vorhandenen Dokumente aus der Bauphase vor 1980 sind laut Stadt überholt und teilweise unvollständig.

Der Bergische Löwe ist fast täglich ausgebucht

Was eine Sanierung für den Betrieb des Bürgerhauses bedeutet, ist die wichtigste Frage. In diesen Tagen ist das Haus oft ausgebucht, sagt Pfennings, im großen Saal und auch im Spiegelsaal gebe es fast täglich Veranstaltungen.

Aufführungen einer Ballettschule, zählt der Geschäftsführer auf, Proben für Musiker Tommy Engel, die Versammlung des Vereins Haus und Grund, eine Ehrung der VR Bank, mehrere Konzerte, Karnevalistisches jeder Couleur, das Angebot ist bunt gemischt. Manches sei in den vergangenen Monaten auch schon erneuert worden, etwa im Bereich der LED-Technik oder beim Brandschutz. Pfennings ist schon über 20 Jahre Chef im Löwen, aus der Ruhe bringen kann ihn die Sanierungsnachricht nicht.

Seit dem Frühjahr laufen intern bereits Vorüberlegungen, wie die Sanierung angegangen werden könnte, das Know-how von Veranstaltungsmacher Pfennings spielt dabei stets eine große Rolle. Allerdings sind für ihn zwölf bis 15 Monate Vorlauf bei den Terminplanungen für seine Bühnenangebote wichtig.

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Nach dem Abbruch des historischen Mariensaals entstand ab 1977 der Neubau des Bürgerhauses Bergischer Löwe, der Kölner Architekt Gottfried Böhm hatte die Pläne erstellt. Die rot lackierte Metallfassade sollte an den rot eingefassten Altbau erinnern, den ab 1903 die Mitglieder der Gladbacher Gesellschaft "Erholung" errichten ließen. Die Geschichte des Hauses spiegelt im Hintergrund die anspruchsvollen Sanierungsarbeiten.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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