Eine der spannendsten und wichtigsten Personalfragen der Stadt ist beantwortet: Oliver Brügge wurde als Geschäftsführer der "Urbane Zukunft Zanders-Entwicklungsgesellschaft" vorgestellt.

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Brügge wird damit für die gesamte Entwicklung der Industriebrache im Herzen der Stadt, diesem Jahrhundertprojekt, zuständig sein.

Brügge arbeitet mit einem unbefristeten Vertrag und wird ab dem 2. Januar 2025 offiziell in Bergisch Gladbach anfangen. Bislang war Brügge Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Monheim am Rhein. Seinen Wohnsitz hat er aber in Hürth. Und das wird auch so bleiben. Die Pendelei ist für ihn erstmal kein Problem, sagt er. Auch nach Monheim sei er mit dem Auto gependelt. Die Gladbacher Verkehrssituation schreckt ihn nicht.

Zanders bekommt auch einen neuen Prokuristen

Dabei war Brügges Vorstellung als Geschäftsführer gleichzeitig auch die Vorstellung von Udo Krause als dem neuen Prokuristen der Zanders-Gesellschaft. Bürgermeister Frank Stein (SPD) lobte in seiner Einleitung die "brillante Arbeit" von Krause als Kopf des bisherigen städtischen Projektteams für Zanders. Und mit der neuen Gesellschaft würde die Arbeit für die Zanders-Konversion leichter werden. Stein sprach von einem "gut bestellten Haus" für Brügge. Zanders sei auf einem guten Weg. Nach der Phase der Planung ginge es nun immer mehr um die Umsetzung.

Für Brügge ist klar, dass die Zanders-Gesellschaft im Vergleich zu einer Verwaltungstruppe "schneller und effizienter" sein werde: "Ich stehe dafür, dass sich das Tempo der Konversion noch einmal erhöht."

Wobei er auf die Frage, wie er das bisherige Tempo beurteile, dem Team von Krause eine "hervorragende Leistung" bescheinigte. Eine seiner Aufgaben, so Brügge, werde auch das "Erwartungsmanagement" sein. Viele Dinge bräuchten eben ihre Zeit. Er verwies auf ein Projekt in Monheim, bei dem die Entwicklung von 16 Hektar Land zur Baureife (die gesamte Infrastruktur im Boden mit Wärme, Strom, Wasser und Abwasser ist abgeschlossen) sechs Jahre gedauert habe. Auf Zanders wird gerade mit dem Aufbau der Infrastruktur begonnen. Auch so für rund 16 Hektar.

Bei all dem ließ Brügge, assistiert vom Bürgermeister, immer wieder durchblicken, dass alle Vorstellungen und Wünsche auch bezahlbar sein müssen. "Am Ende des Tages wird jemand investieren müssen." Nur Pläne und Projekte, für die es einen Markt gebe, könnten umgesetzt werden.

Denkmalgeschützte Gebäude sollen erhalten bleiben

Gebäude, die sich nicht für eine Umnutzung eigneten, müssten abgerissen werden. Wobei der Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude oberste Priorität habe. "Damit erhalten wir das Gesicht der künftigen Papierstadt." Stein lobte die Expertise von Brügge. "Er ist vernetzt und hat Erfahrung am Markt - die hat niemand in der Verwaltung."

Brügge sagte: "Wichtig ist, dass die Entwicklung von Zanders als eine gemeinsame Aufgabe von Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft begriffen wird." Zanders brauche ein "gutes Zusammenspiel" über die nächste Wahl hinaus. Der parteilose Brügge: "Mich interessieren keine politischen Machtkämpfe." Es gehe ihm ausschließlich um eine optimale Entwicklung des Zanders-Areal. Abzusehen ist, dass er es in Zukunft nicht mehr mit einem politischen Zanders-Ausschuss zu tun hat, sondern dass der Aufsichtsrat der Zanders-Gesellschaft diesen Ausschuss ersetzen wird.

Stein betonte, dass mit dem neuem Mann der Bürgermeister extrem entlaste werde. Bislang sei der gesamte Aufgabenblock der Konversion auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters gelandet. Die politische Verantwortung für die Zanders-Entwicklung trage auch in Zukunft weiter der Bürgermeister. "Aber Herr Brügge wird mir und meinem Nachfolger viel Arbeit abnehmen."

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Als einen ersten, bestandenen Stresstest bezeichneten Brügge und Stein die geräuschlose Art der Einstellungsverhandlungen. 138 Bewerber habe es gegeben, aber schnell sei schnell klar geworden, dass alles auf Brügge zulaufe. Die Fraktionsvorsitzenden waren früh informiert worden. Stein: "Es war wichtig, dass der Name von Herrn Brügge nicht frühzeitig bekannt wurde." Jetzt geht es allen Beteiligten gar nicht schnell genug, das Gesicht der Zanders-Konversion bekannt zu machen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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