Am 10. November jährt sich zum 80. Mal der Tag, an dem vor dem Ehrenfelder Bahnhof 13 Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime, unter ihnen einige Edelweißpiraten, ohne Gerichtsurteil öffentlich exekutiert wurden. Mehr als 400 Schaulustige sollen die Hinrichtungen verfolgt haben.

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Schon einige Wochen zuvor, am 25. Oktober 1944, hatte die Gestapo an dieser Stelle elf Zwangsarbeiter ermordet. Damals war die Straße vor dem Bahnhof noch der westliche Teil der Hüttenstraße, heute ist sie nach dem jüngsten der Edelweißpiraten, Bartholomäus Schink, benannt.

Gedenkveranstaltung und Lichterzug für die Edelweißpiraten

Eine Mahn- und Gedenkstätte für die Edelweißpiraten wurde dort ebenfalls eingerichtet. Sie ist auch in diesem Jahr am 10. November wieder Ziel eines Lichterzugs, zu dem das Kuratorium Edelweißpiraten Ehrenfeld, vertreten durch den ehemaligen Bezirksbürgermeister Josef Wirges, den Musiker Markus Reinhardt und den Liedermacher und Geschichtenerzähler Rolly Brings, einlädt.

Weil der 9. November der Jahrestag der Pogromnacht von 1938 ist, auch als "Reichskristallnacht" bekannt, beginnt der Schweigemarsch wie in jedem Jahr um 16 Uhr neben dem Hochbunker in der Körnerstraße 101. Vor dem ehemaligen Grundstück der Synagoge also, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1944 wie zahlreiche andere jüdische Gotteshäuser und Geschäfte geschändet wurde.

Die Versammelten machen sich gemeinsam auf den Weg zur Bartholomäus-Schink-Straße, wo ab 17 Uhr an der Gedenktafel und dem Street-Art-Gemälde zu Ehren der Edelweißpiraten eine Gedenkveranstaltung beginnt. Musikalische Darbietungen werden zu hören sein, aber auch Grußworte, in denen das seit Jahren zu beobachtende Wiedererstarken des Rechtsextremismus in Deutschland und anderswo zur Sprache kommt.

Unstrittig ist die Einordnung der Edelweißpiraten als Widerstandskämpfer spätestens seit Jürgen Roters 2005 als Regierungspräsident diesen Status anerkannt hat und 2011 als Kölner Oberbürgermeister fünf noch lebenden Mitgliedern das Bundesverdienstkreuz am Bande aushändigte. Bereits seit 1984 werden die Edelweißpiraten Bartholomäus Schink und Jean Jülich in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel als "Gerechte unter den Völkern" gewürdigt.

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Das Kuratorium Edelweißpiraten Ehrenfeld setzt sich seit Jahren für die Einrichtung eines Dokumentationszentrums zur Geschichte der Widerstandsgruppe in einem der Bahnbögen ein. Aufgrund der allgemeinen Misere um die Nutzung Bahnbögen ist man allerdings in dieser Hinsicht zuletzt nicht weitergekommen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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